"Die bekannteste Fernwanderung im Fjordland ist der Milford Track, aber der ist laengst Opfer erfolgreicher Vermarktung geworden. "Der schoenste Wanderweg der Welt" ist nur noch ein vollmundiger Slogan der Fremdenverkehrswerbung. Er ist ueberfuellt, ueberreglementiert und hat seinen Reiz verloren.
Meine Wahl fiel auf den Routeburn Track, der - im Gegenteil zum Milford, auf dem es hauptsaechlich durch Taeler und nur einmal steil bergauf geht - die Baumgrenze hinter sich laesst, die Hoehenzuege entlangfuehrt und Ausblicke ueber den gesamten Nordosten Fjordlands bietet. Kombinieren wollte ich ihn mit dem Greenstone Valley Track, damit ich eine Woche vor mir hatte und Fjordland genau so betreten und verlassen konnte, wie die Menschen es jahrhundertelang getan hatten: zu Fuss.
Es liegt ein schlichter, aber intensiver Reiz darin, sich morgens auf einen Bergwanderweg zu begeben und zu wissen, dass man alles zum Leben Notwendige auf dem Ruecken traegt. Es ist das Vrtrauen, alles Ueberfluessige zuruecklassen zu koennen und eine Welt von unangetasteter, natuerlicher Schoenheit zu betreten, in der Geld wertlos und Besitz nur Ballast ist.
Der Anstieg auf den Harris Saddle lohnte sich allein wegen des Gipfelpanoramas im Westen, eine einzige Reihe von kilometerhohen Bergen. Nicht vorzustellen, dass Berge irgendwo enger zusammenstehen konnten - ein ganzer Ozean von weissen Kaemmen, wie ein arktisches Meer.
Abgesehen von dem im Gestruepp fluesternden Wind herrschte Stille. Auf dieser Hoehe, zwischen maechtigen Bergen, war ich mir sicher, dass ich alle gemeinen, gewoehnlichen Dinge hinter mir gelassen und eine Welt betreten hatte, in der es nichts Kleinkarriertes mehr gab. Das passende Gegenstueck zu diesem Gefuehl ist die rauschende Glueckseligkeit, die man in einer gotischen Kathedrale erleben kann - nicht in einer der neuseelaendischen Imitationen aus dem neunzehnten Jahrhundert, von denen es leider allzuviele gibt, sondern in einer echten.
Das Wandern in den neuseelaendischen Bergen regte mein Gedaechtnis an. Ich hatte diese seltsame Landschaft zutiefst noetig. Reisen, das meist als Flucht vor dem eigenen Ich angesehen wird, ist meiner Meinung nach genau das Gegenteil. Es gibt nichts, das so sehr die Konzentration foerdert oder das Gedaechtnis anregt wie eine unbekannte Landschaft oder eine fremde Kultur, und es ist schlicht unmoeglich, sich (wie romantische Seelen immer meinen) an einem exotischen Ort selbst zu verlieren. Viel wahrscheinlicher ist eine Erfahrung von tiefer Vergangenheitssehnsucht, die geistige Rueckkehr in ein frueheres Lebensstadium oder die Einsicht in einen schwerwiegenden Fehler. Allerdings geschieht das nie bis zu dem Grad, dass man die exotische Ggenwart nicht mehr wahrnimmt. Was das Ganze lebendig und manchmal aufregend macht, ist die Verschraenkung von Gegenwart und Vergangenheit: Mainz vom Harris Saddle aus gesehen.
Unten im Tal ging ich zwischen uralten Baeumen, und diese letzte halbe Stunde vor Anbruch dr Dunkelheit war wie ein Gang durch einen verzauberten Wald; Baeume, wahrhaftig so alt wie die Berge, grotesk vrbogen, feucht und modrig. Der Wald, der ueber tausend Jahre alt war, der nie beruehrt oder veraendert worden war, bot einen geisterhaften Anblick, Schichten ueber Schichten von Lebewesen tuermten sich uebereinander, und alles klammerte sich aneinander - Wurzeln, stuempfe und Aeste, Moos und Felsen bildeten ein einziges Gewirr, und von alem haengen Fetzen einer Flechte, die olf man's beard, Altmaennerbart, heisst.
Es war so dunkel und feucht, dass Moos rund um die Baumstaemme wucherte - das Sonnenlicht erreichte sie fast nie. Das Moos machte ihre Umrisse weicher, verwandelte die Baeume in riesige, muede, missgebildete Monster mit grossen schwammigen Armen. Durch die Feuchtigkeit war alles gepolstert und eingehuellt, die Aeste schimmerten schwaerzlichgruen. Der Waldboden war von Farnen ueberwuchert, jeder vorstehende Felsbrocken mit samtigen Moos ueberzogen. Hin und wieder hoerte man zwischen den Wurzeln und Farnen Wasser glucksen. Freundliche Rotkehlchen folgten mir.
Alles war sichtbar lebendig und wunderbar, und manche Stellen waren von einem geradezu unterirdisch feuchten Glanz. Es war wie der Wald im Maerchen, die perfekt schoene Wildnis, in der Geister und Feen leben, der Kindertraum vom Paradies, eine wunderschoene Disney-Landschaft, in der einem die Voegel aus der Hand fressen und man weiss, dass einem nichts zustossen wird." (Beste Gruesse an Paul Theroux)
fotos.web.de/rainerroundtheworld/NZ_Keppler_Routeburn_Greenston
Meine Reise begann am 20. Sept. 2005 und fuehrte ueber 4 Monate durch Suedamerika (Brasilien, Bolivien, Chile, Peru und Mexico) mit Flug von Los Angeles auf die Fijis. Ab Mai 2006 durchquerte ich das Naturparadies Neuseeland fuer 3 Monate mit eigenem Auto. Danach folgte eine Tour entlang der australischen Ostkueste ueber Darwin und Alice Springs. Was ab Juli im suedlichen Afrika geschah, spottet jeder Beschreibung....
Wednesday, March 22, 2006
Tuesday, March 21, 2006
Neben den vielen Top-Auflugszielen, welche in den meisten Reisefuehrern stehen, sind auf traumhaften Panorama-Strassen staendig Hinweisschilder zu weiteren spannenden und schoenen Touren zu finden. Oft sind es nur 15-30 minuetige Spaziergaenge und Buschwalks irgendwo in der Pampa, und schon stehe ich z.B. vor dem spektakulaeren Jacks Blowwhole (200m tief hat sich das Meer eine Hoehle ins Landgegraben und die Wucht der Wellen stroehmen heute noch beeindruckend kraftvoll in die Felsenwand).
Sicher gibt es viele Fachleute, z.B. Geologen, welche die Besonderheiten und Einzigartigkeit der neuseelaendischen Landschaft und Formationen in vielen Details begeistert belegen koennen. Ich, als Banause, lasse mich gerne nur von der Vielseitigkeit der Farben, Formen etc. und Stimmung der groesstenteils unbeschadeten Nautur begeistern und habe riesig Spass an der Szenerie und bin total fasziniert.
Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen: man weiss nie, was man gerade erwischt. Ich habe wohl eine Mischung entdeckt, die einzigartig brilliant ist. Geld ausgeben fuer die wenigen wichtigen Sachen macht hier richtig viel Spass. Awesome!
Alle Lebewesen ausser dem Menschen wissen, das der Hauptzweck des Lebens darin besteht, es zu geniessen! Ist nicht von mir, aber ich setze es gern in die Tat um :-)
Wir sind ja noch jung und koennen alles machen...
Michael
Sicher gibt es viele Fachleute, z.B. Geologen, welche die Besonderheiten und Einzigartigkeit der neuseelaendischen Landschaft und Formationen in vielen Details begeistert belegen koennen. Ich, als Banause, lasse mich gerne nur von der Vielseitigkeit der Farben, Formen etc. und Stimmung der groesstenteils unbeschadeten Nautur begeistern und habe riesig Spass an der Szenerie und bin total fasziniert.
Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen: man weiss nie, was man gerade erwischt. Ich habe wohl eine Mischung entdeckt, die einzigartig brilliant ist. Geld ausgeben fuer die wenigen wichtigen Sachen macht hier richtig viel Spass. Awesome!
Alle Lebewesen ausser dem Menschen wissen, das der Hauptzweck des Lebens darin besteht, es zu geniessen! Ist nicht von mir, aber ich setze es gern in die Tat um :-)
Wir sind ja noch jung und koennen alles machen...
Michael
Monday, March 20, 2006
Die Klassiker - Wandertouren!
Kepler Track (Tagestour 28 km) mit zuegig steilem Aufstieg und Riesenblick ueber den Te Anau See. Am naechsten Tag ging weiter zum Routeburn Track (20 km + 1 Std. Bonus Track zum Gipfel mit geilem Blick ueber Berge und Tasmanische See) mit Uebernachtung und Anschlusstrack Greenstone (ca. 30 km Abstieg und Flachland), wo ich auf leichten Abwegen auch schon mal bis zum Oberschenkel im Schlamm versank.. Beim Abschliessenden 3-Std.-Sonntagasspaziergang bekam ich eine Mitfahrgelegenheim zu meinem Auto. Sehr dankbar, da ich leichte Hufbeschwerden hatte und mich sehr auf eine Dusche und Erholung freute. Fazit: unglaublich, wozu ich doch alles imstande bin! Die vielen Hoehenmeter erwaehne ich quasi garnicht :-)
Wer jetzt denkt, ich koennte gerade mal um die Ecke Zigarretten nach Luxemburg holen gehen, was ja auch nur einem Spaziergang gleicht, kann mich gerne begleiten... oder mir eine ausgiebige Massage geben....
DIE Alpen-Gazelle
Wer jetzt denkt, ich koennte gerade mal um die Ecke Zigarretten nach Luxemburg holen gehen, was ja auch nur einem Spaziergang gleicht, kann mich gerne begleiten... oder mir eine ausgiebige Massage geben....
DIE Alpen-Gazelle
Sunday, March 19, 2006
Best time ever - no doubt about it!
Es stellt sich sicher manch einer die Frage: wie gut komme ich die ganze Zeit mit den wenigen Klamotten zurecht? Vermutlich werde ich die meisten Sachen im Verlauf meiner Reise komplett ausgetauscht haben, weill T-Shirts, Hosen, Shorts und Unterwaesche irgendwann schmutzig werden und neue faellig sind – oder wer zeigt mir, wie eine Waschmaschine funktioniert? Ehrlich, die Waschmaschinen hier sind nicht wirklich zu empfehlen - der Schmutz bleibt, da es eben kein warmes Wasser gibt. Irgendwie scheint staendig neue Zahnpasta und –Buerste faellig zu sein – die Zeit vergeht echt schnell. Ich habe einige freundliche Hinweise erhalten, welche der Meinung sind, ich sollte mal wieder zum Friseur gehen – richtig! Mit dem Gedanken habe ich auch schon gespielt. Bin mir nur nicht sicher, welche Rastalocken meinem Gesicht am besten schmeicheln. Dazu gehoert die passende coole Sonnenbrille, da mein gutes Stueck aus Brasilien Fluegel bekommen hat. Zur Komplettierung fehlt dann noch ein typechtes Aftershave und ich bin unwiderstehlich!! Mein neues Lebensgefuehl sollte ich schliesslich auch aeusserlich zu erkennen geben, oder? Ich hoere welche sagen „Oh, du holde Waldfee.......“ Wueste Phantasien wuerden jetzt eine merkwuerdige Kreation zwischen Bob Marley und Frank Zappa vermuten... Manche haben mich bereits und andere werden sich fragen: welche Droge nehme ich eigentlich? Ich verrate gerne ein kleines Geheimnis: die Mischung macht's!!
Gestern, am St. Patricks Day (Nationaler Feiertag in Irland und wird auch hier gerne zum Anlass fuer manche Exzesse genommen) liessen sich bei ca. 12 C viele Maedels nicht davon abhalten, leicht bekleidet (schulterfrei u. Minirock oder in Hotpans) durch die Strassen zu ziehen. Einige waren witzig verkleidet in gruen – deren Version von Fastnacht, oder so. Ich habe keine Fotos davon geschossen, da ich es bloed finde, mich wie ein Tourist zu verhalten. Von einem Radiosender wurde auf einer Grossbild-Leinwand ein Konzert von U2 gezeigt, was bei Guiness und Sew (leckeren Eintopf) fuer gute Stimmung sorgte.
If a problem isn't worth praying about, it's not worth worrying about.
Yo man!
Michael
Gestern, am St. Patricks Day (Nationaler Feiertag in Irland und wird auch hier gerne zum Anlass fuer manche Exzesse genommen) liessen sich bei ca. 12 C viele Maedels nicht davon abhalten, leicht bekleidet (schulterfrei u. Minirock oder in Hotpans) durch die Strassen zu ziehen. Einige waren witzig verkleidet in gruen – deren Version von Fastnacht, oder so. Ich habe keine Fotos davon geschossen, da ich es bloed finde, mich wie ein Tourist zu verhalten. Von einem Radiosender wurde auf einer Grossbild-Leinwand ein Konzert von U2 gezeigt, was bei Guiness und Sew (leckeren Eintopf) fuer gute Stimmung sorgte.
If a problem isn't worth praying about, it's not worth worrying about.
Yo man!
Michael
Saturday, March 18, 2006
Maori-Land
Da ich auf meiner Reise immer wieder Interesse an der Lebensweise, Geschichte und Kultur der Einheimischen (Indigenes/locals) habe, werde ich vermutlich spaeter einige Zeit mit den Maoris verbringen. Die meisten Kiwis zollen ihnen viel Respekt, allerdings gibt es auch widerspruechliche Meinungen ueber die ca. 400.000 uebriggebliebenen "Ureinwohner", welche eigentlich auch "Zugereiste" sind. Viele oeffentliche Schilder oder Veranstaltungen (z.B. Konzerte und Gottesdienste mit Nationalhymne) werden zumindest zweisprachig - eben auch in Maori - gehalten. Es gibt eine Initiativen, die Sprache wieder lebendig werden zu lassen, da nur ca. 20% die Sprache der Maoris die Sprache ihrer Grosseltern beherrschen. Manche Radiosender senden auf Maori - vergleichbar mit meiner Erfahrung in Mexico. Uebrigens hoerte ich gestern die 1. Nachricht aus Deutschland im Radio: ein 3-Sterne-Hotel berechnet den Preis nach dem Koerpergewicht der Gaeste! Das finden die Kiwis originell und gut und hat somit einen Platz in den Nachrichten verdient :-) Ansonsten gibt's quasi keine Auslandsnachrichten. Alles dreht sich um die Insel.
Zuletzt ist ein Triathlon kurzfristig wegen starkem Wind auf 2 Disziplinen beschraenkt worden - das Schwimmen ist wegen dem gefaehrlichen, offenen Gewaesser ausgefallen. Keine Ahnung, wie die Sportler mit dieser Entscheidung umgingen. Das Wetter ist auch sonst eher wechselhaft - es geht Richtung Herbst. Mir gefaellt's bei ca. 25 C, wenn es nicht zu heiss ist. Oft ist es vormittags bewoelkt und spaeter wieder Sonnenschein mit Schoenwetterwolken. Das Spazierenfahren (cruisen!) bei passender keltischer oder Rockmusik bildet eine herrliche Harmonie mit den Landschaftsbildern, die ich extrem geniesse. Die buckligen Landschaften sehen einfach immer wieder neu, wild und interessant aus. Viele wundervolle Launen der Natur haben sich hier zwischen Fluesse, stufenfoermige Wasserfaelle, geile Buchten, weite Straende, gruene Berge, Weiden, Waelder etc. bei herrlichem Wetter vereint. Eine tolle Mischung zwischen Schottland, Norwegen, Schweiz uvm. - einfach einzigartig! Bei Offroad-Touren kommt ein geiles Feeling auf - easy life! Wenn ich dann noch abends in den klaren Sternenhimmel blicke und neben der Milchstrasse (Milky way) die Andeutung anderer Galaxien (oder ist es doch eine Schleierwolke, Oli?) wahrnehme, kann ich nur noch sagen: die schoensten Dinge im Leben kosten eben nix!
Die Beobachtung in der freien Wildnis der wenigen groessseren Tiere lassen mich zu manchen Superlativen schwaermen: Koenigs-Albatrosse sind weltweit nur hier in Dunedin auf dem Festland zu sehen oder Gelbaugen-Pinguine sind eine extrem seltene Tierchen ihrer Art, die ich sicher nie vergessen werde. Dabei werden die Pinguine nur ca. 3-4 Bierdosen gross und sind nur bei Daemmerung zu sehen - einfach niedlich die kleinen Gesellen. Beim Spazieren ueber einen 160 millionen Jahre alten versteinerten Wald begegnete ich ueberraschend am Tag einem Kameraden, dem ich mich bis auf wenige Meter naehern konnte! Wunderbar auch das majestitische Schweben der Albatrosse zu beobachten. Am gleichen Tag ging ich froehlich pfeifend und singend am Strand entlang und wurde ploetzlich durch das Aufbaeumen und gaehnen eines Seeloewen erschreckt. Er machte ein Nickerchen und wollte nicht gestoert werden. Im Sand eingebuddelt sah er eigentlich aus wie ein Haufen Schmutz. Als ich mich vom Schock erholt hatte, spielte ich aus kurzer Entfernung mit ihm -schliesslich bin ich doch schneller als dieser Fettsack!- und wollte ihn zu mehr Action ueberreden - ohne Erfolg. Er zeigte mir nur sein riesiges Maul und die ueblen Zaehne. Einige weitere Beispiele, welche sich nicht mit der Kamera festhalten lassen bzw. einfach der Wind und die ganze Stimmung drumherum einfach die wahren Eindruecke ausmachen. Ausserdem bin noch in Dunedin die steilste Orts-Strasse der Welt barfuss hochgelaufen. Meiner Begleiterin war auf halben Weg schon die Puste ausgegangen.
Auf dem Wildfoods Festival traf ich ein Kamerateam von VoxTours und einen Fotografen von GEO Saison, die sich dieses Grossereignis nicht entgehen lassen wollten. Total ausgeflippt trafen sich ca. 16.000 Leute, um gute Musik und Unterhaltung mit Bier und exotischen Leckereien zu verbinden. Das Essen war schon vom Feinsten. Ich probierte u.a. Ho-Ho-Nobs (grubs = Maden/Wuermer), welche lebenig vor Ort aus morschem Holz selektiert wurden und als Delikatesse wirklich gut schmeckten!! Manche Monsterviehcher kosteten $8, wobei der Typ von GEO den Preis druecken wollte, um Fotos von einem Maori beim Essen dieser Maden zu schiessen... Nach dem Fest bin ich in die erste Alkoholkontrolle geraten: ich brauchte nur ein Geraet vor den Mund halten und bis 5 zu zaehlen - negativ ;-) Die Sache war in 20 Sek. erledigt.
What a wonderful day!
Zuletzt ist ein Triathlon kurzfristig wegen starkem Wind auf 2 Disziplinen beschraenkt worden - das Schwimmen ist wegen dem gefaehrlichen, offenen Gewaesser ausgefallen. Keine Ahnung, wie die Sportler mit dieser Entscheidung umgingen. Das Wetter ist auch sonst eher wechselhaft - es geht Richtung Herbst. Mir gefaellt's bei ca. 25 C, wenn es nicht zu heiss ist. Oft ist es vormittags bewoelkt und spaeter wieder Sonnenschein mit Schoenwetterwolken. Das Spazierenfahren (cruisen!) bei passender keltischer oder Rockmusik bildet eine herrliche Harmonie mit den Landschaftsbildern, die ich extrem geniesse. Die buckligen Landschaften sehen einfach immer wieder neu, wild und interessant aus. Viele wundervolle Launen der Natur haben sich hier zwischen Fluesse, stufenfoermige Wasserfaelle, geile Buchten, weite Straende, gruene Berge, Weiden, Waelder etc. bei herrlichem Wetter vereint. Eine tolle Mischung zwischen Schottland, Norwegen, Schweiz uvm. - einfach einzigartig! Bei Offroad-Touren kommt ein geiles Feeling auf - easy life! Wenn ich dann noch abends in den klaren Sternenhimmel blicke und neben der Milchstrasse (Milky way) die Andeutung anderer Galaxien (oder ist es doch eine Schleierwolke, Oli?) wahrnehme, kann ich nur noch sagen: die schoensten Dinge im Leben kosten eben nix!
Die Beobachtung in der freien Wildnis der wenigen groessseren Tiere lassen mich zu manchen Superlativen schwaermen: Koenigs-Albatrosse sind weltweit nur hier in Dunedin auf dem Festland zu sehen oder Gelbaugen-Pinguine sind eine extrem seltene Tierchen ihrer Art, die ich sicher nie vergessen werde. Dabei werden die Pinguine nur ca. 3-4 Bierdosen gross und sind nur bei Daemmerung zu sehen - einfach niedlich die kleinen Gesellen. Beim Spazieren ueber einen 160 millionen Jahre alten versteinerten Wald begegnete ich ueberraschend am Tag einem Kameraden, dem ich mich bis auf wenige Meter naehern konnte! Wunderbar auch das majestitische Schweben der Albatrosse zu beobachten. Am gleichen Tag ging ich froehlich pfeifend und singend am Strand entlang und wurde ploetzlich durch das Aufbaeumen und gaehnen eines Seeloewen erschreckt. Er machte ein Nickerchen und wollte nicht gestoert werden. Im Sand eingebuddelt sah er eigentlich aus wie ein Haufen Schmutz. Als ich mich vom Schock erholt hatte, spielte ich aus kurzer Entfernung mit ihm -schliesslich bin ich doch schneller als dieser Fettsack!- und wollte ihn zu mehr Action ueberreden - ohne Erfolg. Er zeigte mir nur sein riesiges Maul und die ueblen Zaehne. Einige weitere Beispiele, welche sich nicht mit der Kamera festhalten lassen bzw. einfach der Wind und die ganze Stimmung drumherum einfach die wahren Eindruecke ausmachen. Ausserdem bin noch in Dunedin die steilste Orts-Strasse der Welt barfuss hochgelaufen. Meiner Begleiterin war auf halben Weg schon die Puste ausgegangen.
Auf dem Wildfoods Festival traf ich ein Kamerateam von VoxTours und einen Fotografen von GEO Saison, die sich dieses Grossereignis nicht entgehen lassen wollten. Total ausgeflippt trafen sich ca. 16.000 Leute, um gute Musik und Unterhaltung mit Bier und exotischen Leckereien zu verbinden. Das Essen war schon vom Feinsten. Ich probierte u.a. Ho-Ho-Nobs (grubs = Maden/Wuermer), welche lebenig vor Ort aus morschem Holz selektiert wurden und als Delikatesse wirklich gut schmeckten!! Manche Monsterviehcher kosteten $8, wobei der Typ von GEO den Preis druecken wollte, um Fotos von einem Maori beim Essen dieser Maden zu schiessen... Nach dem Fest bin ich in die erste Alkoholkontrolle geraten: ich brauchte nur ein Geraet vor den Mund halten und bis 5 zu zaehlen - negativ ;-) Die Sache war in 20 Sek. erledigt.
What a wonderful day!
Saturday, March 11, 2006
Tramping
Geh nicht dahin, wo der Weg Dich hinfuehrt. Geh dahin, wo es keinen Weg gibt und hinterlasse eine Spur. (Ralph Waldo Emerson)
Selbst wenn andere Esel schon vor mir auf manchen Pfad getrampelt sind, fuer mich werden viele Schritte unvergessene Spuren hinterlassen. Viele Wege haben noch keinen Namen und ich weiss noch nicht, wo sie hinfuehren (sonst waer's auch langweilig) – zumindest habe ich die richtige Richtung gefunden! Was immer geschehen ist und passieren wird, das Jetzt ist entscheidend (das haben schon andere Klugscheisser vor mir gesagt, aber ich lebe es taeglich!)..... because tomorrow never comes.
Ueberall begegnen mir Reisende, die scheinbar immer, selbst beim kurzen Spaziergang, einen Tagesrucksack mit entsprechenden –standesgemaessen- Klamotten tragen. Ist denn im Stadtpark die Gefahr des verhungerns oder verdurstens so gross? Die Kiwis sagen zur Wanderung "trampen". Neben einem fetten Reisefuehrer darf die stets empfohlene Sonnencreme nicht im Gepaeck fehlen; evtl. ein Pullover oder Regenjacke, denn wer traut schon dem Wetter? Hinzu kommt noch jede Menge Proviant und schon ist der Rucksack proppevoll. Vielleicht spielt auch die Angst, in der Fremde verschuettet zu werden eine tragende Rolle fuer dieses Verhalten. Ich ziehe hingegen leichte Kleidung ohne Ballast – bin ich denn ein Esel, Camel oder wie heissen die Tiere mit dem langen Ruessel? – vor! Ganz zu schweigen von dem ausgepraegten Verhalten – besonders im Zeitalter der Digitalcameras – staendig den Finger am Ausloeser zu haben und schnell zum naechsten Ort zu haecheln, ohne wirklich dort gewesen zu sein. Wer schaut sich spaeter wirklich diese Flut an Fotos mit Begeisterung an? Sich nur fuer 2 Min. Zeit nehmen und etwas genauer hinschauen oder Dinge hinterfragen ist doch sehr viel interessanter, finde ich. Ein guter Spot wird oft nur als schnelles Foto missbraucht. Fuer mich ist das eine Degradierung, wie gespuckt. Dabei ist es doch ein Fass voller Eindruecke – it's more than a feeling! Hey Leute, ich bin in Neuseeland!!!
Da lobe ich mir doch die Mehrtages-Wandertouren, wo ich meist von diesem Phaenomen verschont bleibe. Landkarten falten gehoert mittlerweile zu einer meiner Spezialitaeten.
Fahrten entlang wunderbarer Buchten ohne Leitplanken mit herrlichem, unverbauten Ausblicken liessen oft das Meeresrauschen und die Klippen ungewollt naeher kommen. Einige Touren auf schmalen Strassen, z.B. auf den Mount Hutt, die Koenigsberge um Queenstown oder in Dunedin zur Halbinsel Peninsula sorgten an mancher Kurve schon mal fuer etwas Spannung....
Push the buttom!
Michael
fotos.web.de/rainerroundtheworld/NZ_Abel_Tasman_NP
Selbst wenn andere Esel schon vor mir auf manchen Pfad getrampelt sind, fuer mich werden viele Schritte unvergessene Spuren hinterlassen. Viele Wege haben noch keinen Namen und ich weiss noch nicht, wo sie hinfuehren (sonst waer's auch langweilig) – zumindest habe ich die richtige Richtung gefunden! Was immer geschehen ist und passieren wird, das Jetzt ist entscheidend (das haben schon andere Klugscheisser vor mir gesagt, aber ich lebe es taeglich!)..... because tomorrow never comes.
Ueberall begegnen mir Reisende, die scheinbar immer, selbst beim kurzen Spaziergang, einen Tagesrucksack mit entsprechenden –standesgemaessen- Klamotten tragen. Ist denn im Stadtpark die Gefahr des verhungerns oder verdurstens so gross? Die Kiwis sagen zur Wanderung "trampen". Neben einem fetten Reisefuehrer darf die stets empfohlene Sonnencreme nicht im Gepaeck fehlen; evtl. ein Pullover oder Regenjacke, denn wer traut schon dem Wetter? Hinzu kommt noch jede Menge Proviant und schon ist der Rucksack proppevoll. Vielleicht spielt auch die Angst, in der Fremde verschuettet zu werden eine tragende Rolle fuer dieses Verhalten. Ich ziehe hingegen leichte Kleidung ohne Ballast – bin ich denn ein Esel, Camel oder wie heissen die Tiere mit dem langen Ruessel? – vor! Ganz zu schweigen von dem ausgepraegten Verhalten – besonders im Zeitalter der Digitalcameras – staendig den Finger am Ausloeser zu haben und schnell zum naechsten Ort zu haecheln, ohne wirklich dort gewesen zu sein. Wer schaut sich spaeter wirklich diese Flut an Fotos mit Begeisterung an? Sich nur fuer 2 Min. Zeit nehmen und etwas genauer hinschauen oder Dinge hinterfragen ist doch sehr viel interessanter, finde ich. Ein guter Spot wird oft nur als schnelles Foto missbraucht. Fuer mich ist das eine Degradierung, wie gespuckt. Dabei ist es doch ein Fass voller Eindruecke – it's more than a feeling! Hey Leute, ich bin in Neuseeland!!!
Da lobe ich mir doch die Mehrtages-Wandertouren, wo ich meist von diesem Phaenomen verschont bleibe. Landkarten falten gehoert mittlerweile zu einer meiner Spezialitaeten.
Fahrten entlang wunderbarer Buchten ohne Leitplanken mit herrlichem, unverbauten Ausblicken liessen oft das Meeresrauschen und die Klippen ungewollt naeher kommen. Einige Touren auf schmalen Strassen, z.B. auf den Mount Hutt, die Koenigsberge um Queenstown oder in Dunedin zur Halbinsel Peninsula sorgten an mancher Kurve schon mal fuer etwas Spannung....
Push the buttom!
Michael
fotos.web.de/rainerroundtheworld/NZ_Abel_Tasman_NP
Friday, March 03, 2006
On the road again

Vor dem Linksverkehr hatte ich anfangs richtig Bammel, aber am 1. Tag bin ich in Begleitung eines Kiwis mit dessen gesunden Einstellung gefahren und prompt barfuss ans Steuer gesetzt. Die ueblichen Umstellungsprobleme mit Scheibenwischer u. Blinker waren noch amuesant. Nach dem dritten Kreisverkehr war aber auch hier die Furcht verflogen. Auf den relativ engen Landstrassen bin ich bei Tempo 80 km/h - und nicht schneller! - sehr entspannt unterwegs. Dabei hoere ich einige klasse Cassetten mit bester Mugge! Die Landschaft ist einfach zu faszinierend, um zu rasen! Uebrigens: wer auch sonst denkt, keine Zeit zu haben... der bekommt sie auch nicht - man muss sie sich selbst nehmen!!
Der geringe Strassenverkehr macht jede Fahrt beim Cruisen zum Vergnuegen: blauer Himmel mit verschiedenartigen Schattierungen, angereichert mit Schoenwetterwolken, welche bei den kilometerweiten Ausblicken ein Teil der unbebauten Landschaften zu sein scheinen. Viele gruene Huegel und Auenlandschaften sind mit kleinen, weissen Punkten (Schafe) oder groesseren, schwarz-weissen (Kuehe) gestreut - ein friedlicher Anblick. Die Formationen der Baeume und die vielen fremdartigen Straeucher, Farne, Palmenvariationen etc. fangen durch ihr sattes gruen staendig meine Blicke auf, die von dieser schlichten Schoenheit nicht genug bekommen koennen. Fuer die Morgenstimmung finde ich keine passenden Worte... Ich bin mal auf die Herbstfarben gespannt. Einige Wasserfaelle, von denen ich mittlerweile schon viele gesehen habe, Gysiere und Golfplaetze in allen Ecken sorgen fuer interessante Abwechslung. Dabei bin ich noch auf der Nordinsel, wobei doch alle so sehr von dem Naturparadies auf der Suedinsel schwaermen...
Beim Grillen unterhielt ich mich mit einem Paerchen, welches auf keinen Fall Neuseeland verlassen wuerde, da es woanders einfach zuviel Stress gibt und die Natur in Verbindung mit den Menschen nirgends vergleichbar sind. Einer Schwester ist es allerdings zu langweilig und reist viel; braucht staendig Party, Disco, Kneipen etc. um sich wohl zu fuehlen.
Vom Wildlife habe ich bisher nur wenig gesehen, was mich auch nicht gross wundert, denn Igel, Hasen, Possems etc. sehe ich taeglich auf den Strassen als platte Flunder.... Ich habe bisher noch kein Tier auf dem Gewissen, obwohl die Jagd nach Possems wohl weit verbreitet ist. Diese Art Wiesel fressen Huehner oder gute Saat und es gibt sie in zu grossen Mengen.
Der Umgang ist schon sehr locker hier. Oft werde ich als mate (Kumpel), friend (Freund) - manche Besucher meiner Seite koennen absolut kein englisch, deshalb diese "Gehstuetzen" ;-) oder brother (Bruder) angesprochen, was die Kiwis einfach mit allen so machen. Einige "echte" Kerle hatte ich beim nationalen Schafscherer-Wettbewerb gesehen. Jeder von ihnen schert taeglich ueber 400 Schafe! Beim Halbfinale hatte jeder 8 Schafe zu scheren, was selten laenger als 8 Min. dauerte! 2 Sportmoderatoren begleiteten witzig (z.B. nannten sie manche Kandidaten "babyface") und spannend die 5 Durchgaenge. Dazwischen gab es Showeinlagen mit lokalen und bekannten Saengerinnen, sowie Variete. Zum Abschluss leisteten sich die Neuseelaender einen Wettkampf mit einem australischen Team beim Scheren besonderer Schafe und sortieren deren Wolle - die Kiwis gewannen unter viel Applaus. Ein geiler Abend, wobei mein Nachbar auf dem Besucherrang die Nationalhymnen sang.
Let's Rock 'n Roll!!
Michael
fotos.web.de/rainerroundtheworld/NZ_Nordinsel
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