Endlich habe ich ein eigenes Auto!! Denn in Neuseeland moechte ich soviele Naturparks, Vulkane, Seen, Straende – einfach die Landschaften auf eigene Faust kennenlernen und dabei relativ unabhaengig von Transportmoeglichkeiten und Zeit sein. Bei einer Versteigerung habe ich mich spontan fuer einen Mitsubishi Mirage (Baujahr 1993, 1.500 ccm, 77.000 km, RC) fuer NZ$ 1.570 (1 EUR = 1.75 NZ$). Bevor ich mich einige Monate sicher mit dem Wagen bewegen moechte, waren noch einige Investitionen noetig:
4 neue Reifen, Zahnriehmen austauschen, Oelwechsel, Zuendkerzen etc., nachdem die Zulassung und TUEV fuer 6 Monate nur NZ$ 146 kostete, war die Mitgliedschaft bei AA (ADAC) fuer NZ$ 99 und die Haftpflichtversicherung (bis 1 Mio. NZ$ bei 500 NZ$ SB) fuer nur NZ$ 160 sehr guenstig. Bin gespannt, wieviel Durst meine Nobelkiste (mit viel elektr. Schnickschnack) bei den noch moderaten Benzinpreisen (1 Liter = 1.45 NZ$ = 0.83 EUR) hat.
Zunaechst war ich mit John 2 Tage in der Stadt beschaeftigt, dies alles zu klaeren und moeglichst guenstige Alternativen fuer alles zu finden. Eine weitere Erfahrung mit vielen Leuten – sehr locker, freundlich und kundenorientiert z.B. rief ein Mitarbeiter von Firestone bei anderen Reifenhaendlern an, ob es guenstigere Angebote gibt… und er hatte einen gefunden und somit seinen Auftrag verloren – woanders undenkbar!!
Fuer den Austausch des Zahnriehmens bekam ich erst am Dienstag einen Termin in der Werkstatt, also wwoofe ich noch einige Tage laenger als geplant. Bei diesem schoenen Wetter ist jeder Tag wie Urlaub. Manche Begriffe bekommen hier fuer mich eine neue Bedeutung wie z.B. Country Music, was die Ruhe auf dem Land in Verbindung mit den Lauten der Hunde, Katzen, Kuehe, Schafe, Huehner und vor allem Grillen bei herrlich klarer Luft einschliesst oder Country Roads, welche verstaubte Schotterpisten mit ungeahnten Gefahren wie z.B. Kuehe, Hasen, Possems (eine Art Wiesel) mit sich bringt.
Ich ueberlege gerade, was ich aus Deutschland vermisse. Ganz sicher gehoert das Fernsehen nicht dazu, obwohl das Programm hier noch uebler ist, falls man nicht gerade verkabelt ist. Selbst wahrend den Nachrichten werden 3-4 laengere Werbeunterbrechungen gesendet, was John konsequent mit der “mute” (Lautlos-Taste) quittiert – sehr gescheit! Ansonsten habe ich den Eindruck, dass auf dem Land “Kiwi-time” herrscht, d.h. es wird viel rumgewurschtelt und gemacht, das Soziale (z.B. Hospitz) und Gesellschaftliche (Gemeindetreffen, Familie, Freunde helfen) ist sehr wichtig, aber Stress liegt den meisten fern. John moechte sich fuer einen Urlaub Geld dazuverdienen und hat sich bei einer Agentur beworben. Beim Vorstellungsgespraech durfte ich ihn begleiten – einfach eine andere Welt, oder waere das im deutschen Lande auch moeglich? Als Unterlagen brachte er seinen Gesellenbrief als Schreiner (von 1976) mit – sonst nichts! Im Bewerbungsbogen gab er einige Leute (z.B. wo er beim Hausbau geholfen hatte oder Pastor) als Referenz an. Seine neue Taetigkeit beinhaltet Haus- und Gartenarbeiten fuer alte Leute.
Alle 5 Kinder wurden Zuhause von Ruthi gelehrt, da der Weg zur Schule zu umstaendlich und aufwendig war und zudem die Kinder nach kurzen Besuchen die Schule nicht mochten. Jaehrliche Tests, welche vorgeschrieben wurden zum Nachweis der Lernkontrolle, belegten die Kenntnisse der Kids – in Deutschland ist Hausunterricht wohl ein aktuelles Thema und wird vom Gericht leider strikt verboten.
Gestern war ich auf einer Beerdigung, da Reuben, ein “Schulfreund” von Serena mit dem Motorrad im Alter von 23 Jahren verunglueckte. Als Eroeffnungslied wurde von der CD “Nothing else matters" von Metallica gespielt. …………
Auf seinem Sarg war ein Schild von seinem Auto angebracht mit der Aufschrift: “There’s no such thing as Mishon (mission) Impossible” – frei uebersetzt: es gibt nichts, was unmoeglich ist.
Wie bei der Hochzeit vor einer Woche ist es hier ueblich, sich in der Oeffentlichkeit persoenlich an die Betroffenen zu wenden. Einige Schwerpunkte aus Reubens Leben wie Autos, Motorraeder und Computer sowie seine Hilfsbereitschaft wurden oft betont. Viele Ansprachen schilderten einige Episoden mit witzigen Details, die das Abschiednehmen der Trauernden vereinfachen soll. Es wurde sehr oft gelacht! Eine schoene Art, von jemanden Abschied zu nehmen, finde ich.
Bei der Gelegenheit fiel mir der Film “Vier Hochzeiten und ein Todesfall” ein. Kann mir bitte jemand die beeindruckende Grabrede auf deutsch und englisch schicken? Danke! Sollte mit googeln kein Problem sein…ich habe nur gelegentlich Internetzugang…
Uebrigens: meine "schwere Verletzung" von den gefaehrlichen Fijis habe ich nach einer Antibioticum Behandlung gut verkraftet und ist verheilt. Einige laestige offene Wunden, welche ich mir beim Schnorcheln an harten Korallen zugezogen hatte...
Gesund und munter gruesst euch aus dem anderen Ende der Welt
Michael
Meine Reise begann am 20. Sept. 2005 und fuehrte ueber 4 Monate durch Suedamerika (Brasilien, Bolivien, Chile, Peru und Mexico) mit Flug von Los Angeles auf die Fijis. Ab Mai 2006 durchquerte ich das Naturparadies Neuseeland fuer 3 Monate mit eigenem Auto. Danach folgte eine Tour entlang der australischen Ostkueste ueber Darwin und Alice Springs. Was ab Juli im suedlichen Afrika geschah, spottet jeder Beschreibung....
Saturday, February 25, 2006
Monday, February 20, 2006
Hochzeit mit Kiwis
Amanda (23), eine Adoptivtochter von John und Ruthi hat sich fuer Tony (28), Leiter einer Bar/Restaurant, entschieden. Ich wurde gluecklicherweise auch zur Hochzeit (die vierte! auf meiner Reise) eingeladen. Ueber Kleiderordnung brauchte ich mir keine Gedanken zu machen, denn es handelt sich um eine Strandhochzeit! Meine Neugierde war riesig, da ich sowas bisher nur aus Filme kannte – das Leben findet aber bekannterweise nicht in Hollywood statt.
Die Probe am Vorabend verriet mir schon das traumhafte Ambiente. Dabei lernte ich das Brautpaar und einige aus der Gemeinde kennen. Die Stimmung war sehr gelassen und das Wetter perfekt. Um 15 Uhr sollte die Trauung stattfinden. Ca. 100 Gaeste hatten sich eingefunden und es war reichlich Zeit, manche von ihnen beim Smalltalk kennen zu lernen, da die Braut ca. 30 Min. auf sich warten liess. Unter riesigen, alten Baeumen, im herrlichen Schatten bei ca. 25 C bewunderten alle Gaeste den Einmarsch der Braut ueber den Sandstrand, begleitet von einem Popsong der “New boys” aus den Lautsprechern. Der Pastor hielt eine persoenliche Ansprache, da er das Paar ueber 3 Jahre sehr gut kennt. “Amanda und Tony sind ein ganz besonderes Paar, da sie sich heute im Namen Gottes fuer den richtigen Hirten in ihrem gemeinsamen Leben entschieden haben. Zudem verdient es eine besondere Erwaehnung, dass beide noch Jungfrau sind, was im christlichen Sinne sehr gewuehnscht ist und somit Amanda und Tony fuer ihre Kinder und Enkel ein Vorbild sind.” Die Zeromonie war sehr ruehrend und romantisch, einige Versprecher beim Vermaehlungsspruch sorgten fuer gute Unterhaltung. Nach ca. 20 Min. – im Sand zu stehen statt zu sitzen bereitete keinem Probleme – erfolgte der Hochzeitskuss und das Lied “Heaven” von Bryan Adams steigerte die Spannung zur Gaensehaut. Eine ausgelassene Stimmung, Gratulation des Brautpaares, ein kleiner Imbiss mit Saft (kein Alkohol!) sorgten am Strand fuer ein gutes Lebensgefuehl.
Nun waren noch 2 Stunden bis zum Empfang zu ueberbruecken, die wir bei einer schoenen Spazierfahrt mit herrlichen Ausblicken – ich bin in Neuseeland! – und Gespraechen mit einem Italiener und einem Rechtsanwalt sehr kurzweilig gestalteten.
In einem festlich dekorierten Zelt nahm ich neben Amanda’s Chef und Kollegen Platz. Nachdem das Brautpaar unter Applaus einmarschierte wurden wir vom MC (Master of ceremony) mit viel Charme und Witz durch den Abend begleitet. Es folgten die Ansprachen mit Mikrofon der Eltern des Brautpaares, den Trauzeugen und Familienmitglieder, bevor jeder seine persoenlichen Wuensche und Geschichten an das Brautpaar richten konnte. Auf diesem Wege erfuhr ich einiges ueber deren Lebensweg und Eigenschaften, da die Art der Kiwis sehr direkt und herzlich ist. Natuerlich hatten manche Scherze parat wie z.B. Tony’s Vater: “du hast jetzt ein neues Spielzeug und brauchst bestimmt deine Playstation nicht mehr! – Kann ich sie haben?” Nach ca. 20 Ansprachen, teilweise sehr feucht, war zum Abschluss das Brautpaar dran. Viel Dankbarkeit an Familie, Freunde und Kirchengemeinde, die das Fest ausrichtete, bildeten den angemessenen Abschluss. Endlich war es Zeit zum Essen. Ein leckeres Buffet mit Haehnchen und frisch geschlachtetem Lamm, welches ich 1 Woche zuvor von der Weide trieb und zum Schlachter brachte, mit anschliessenden Torten, Obstsalat etc. rundeten das Essen ab.
Gerade rief Serena an und lud mich zum BBQ (Grillen) ein. Fuer heute soll’s auch genuegen, da es auf der Hochzeit eher ruhig und unspektakulaer zuging – um 22 Uhr war Zapfenstreich…trotzdem schoen, auf einer Hochzeit in Neuseeland dabeigewesen zu sein…
fotos.web.de/rainerroundtheworld/NZ_Hochzeit
Die Probe am Vorabend verriet mir schon das traumhafte Ambiente. Dabei lernte ich das Brautpaar und einige aus der Gemeinde kennen. Die Stimmung war sehr gelassen und das Wetter perfekt. Um 15 Uhr sollte die Trauung stattfinden. Ca. 100 Gaeste hatten sich eingefunden und es war reichlich Zeit, manche von ihnen beim Smalltalk kennen zu lernen, da die Braut ca. 30 Min. auf sich warten liess. Unter riesigen, alten Baeumen, im herrlichen Schatten bei ca. 25 C bewunderten alle Gaeste den Einmarsch der Braut ueber den Sandstrand, begleitet von einem Popsong der “New boys” aus den Lautsprechern. Der Pastor hielt eine persoenliche Ansprache, da er das Paar ueber 3 Jahre sehr gut kennt. “Amanda und Tony sind ein ganz besonderes Paar, da sie sich heute im Namen Gottes fuer den richtigen Hirten in ihrem gemeinsamen Leben entschieden haben. Zudem verdient es eine besondere Erwaehnung, dass beide noch Jungfrau sind, was im christlichen Sinne sehr gewuehnscht ist und somit Amanda und Tony fuer ihre Kinder und Enkel ein Vorbild sind.” Die Zeromonie war sehr ruehrend und romantisch, einige Versprecher beim Vermaehlungsspruch sorgten fuer gute Unterhaltung. Nach ca. 20 Min. – im Sand zu stehen statt zu sitzen bereitete keinem Probleme – erfolgte der Hochzeitskuss und das Lied “Heaven” von Bryan Adams steigerte die Spannung zur Gaensehaut. Eine ausgelassene Stimmung, Gratulation des Brautpaares, ein kleiner Imbiss mit Saft (kein Alkohol!) sorgten am Strand fuer ein gutes Lebensgefuehl.
Nun waren noch 2 Stunden bis zum Empfang zu ueberbruecken, die wir bei einer schoenen Spazierfahrt mit herrlichen Ausblicken – ich bin in Neuseeland! – und Gespraechen mit einem Italiener und einem Rechtsanwalt sehr kurzweilig gestalteten.
In einem festlich dekorierten Zelt nahm ich neben Amanda’s Chef und Kollegen Platz. Nachdem das Brautpaar unter Applaus einmarschierte wurden wir vom MC (Master of ceremony) mit viel Charme und Witz durch den Abend begleitet. Es folgten die Ansprachen mit Mikrofon der Eltern des Brautpaares, den Trauzeugen und Familienmitglieder, bevor jeder seine persoenlichen Wuensche und Geschichten an das Brautpaar richten konnte. Auf diesem Wege erfuhr ich einiges ueber deren Lebensweg und Eigenschaften, da die Art der Kiwis sehr direkt und herzlich ist. Natuerlich hatten manche Scherze parat wie z.B. Tony’s Vater: “du hast jetzt ein neues Spielzeug und brauchst bestimmt deine Playstation nicht mehr! – Kann ich sie haben?” Nach ca. 20 Ansprachen, teilweise sehr feucht, war zum Abschluss das Brautpaar dran. Viel Dankbarkeit an Familie, Freunde und Kirchengemeinde, die das Fest ausrichtete, bildeten den angemessenen Abschluss. Endlich war es Zeit zum Essen. Ein leckeres Buffet mit Haehnchen und frisch geschlachtetem Lamm, welches ich 1 Woche zuvor von der Weide trieb und zum Schlachter brachte, mit anschliessenden Torten, Obstsalat etc. rundeten das Essen ab.
Gerade rief Serena an und lud mich zum BBQ (Grillen) ein. Fuer heute soll’s auch genuegen, da es auf der Hochzeit eher ruhig und unspektakulaer zuging – um 22 Uhr war Zapfenstreich…trotzdem schoen, auf einer Hochzeit in Neuseeland dabeigewesen zu sein…
fotos.web.de/rainerroundtheworld/NZ_Hochzeit
Saturday, February 18, 2006
Auf dem Land Mittelerde
Willkommen in der zivilisierten Welt! Bei meiner Ankunft in Neuseeland! war mir beim Verlassen des Flughafens schlagartig klar, dass es hier wohl mehr geordnete Verhaeltnisse gibt, als in den Laendern in Sued- und Mittelamerika oder Fijis – leider! Trotz vielen Unwegsamkeiten, Sprachschwierigkeiten, hygienische Zugestaendnisse, relative Ungewissheit bzgl. Essen, Kriminalitaet, Gesundheitssystem etc. fuehlte ich mich in der freundlichen und charmanten Gesellschaft mit exotischem Lebensstil doch sehr wohl.
In meiner ersten Unterkunft in Auckland “City Garden Lodge” (leckeres Brot!) war ich gleich von vielen deutschen Gaesten umgeben, was wohl in ganz Neuseeland die Regel ist - es sei denn, ich suche mir einen extraordinaeren Weg fuer meine Reise aus. Ich beschloss es langsam anzugehen und weitere Entscheidungen wachsen zu lassen: was und wo will ich arbeiten? Wann kaufe ich ein Auto? Welche Moeglichkeiten gibt es fuer ein Studium? Zunaechst wurde ich Mitglied beim BBH (Budget Backpacking Hostel) fuer $NZ 40, wobei ich erfuhr, wie superguenstig man telefonieren kann. Danach wurde ich WWOOFer (willing work on organic farms). In einem Buch hatte ich die Auswahl zwischen ca. 200 Farmen. Anhand einer Kurzbeschreibung von Bauernhoefen konnte ich dort anrufen und einen Einsatz besprechen, d.h. ca. 5 Std. taeglich mithelfen bei allen moeglichen Arbeiten und als Gegenleistung erhielt ich Kost und Logis frei. Auf diesem Weg lerne ich gleich die “Kiwis” (so werden die Einheimischen nach dem komischen Vogel genannt; nicht nach der chinesischen Stachelbeere!) kennen, indem ich mit ihnen lebe…
Nach einer abenteuerlichen Fahrt mit 2 Israelinnen von Auckland nach Whangerei, da sie zum 1. mal mit dem Linksverkehr konfrontiert waren, wurde ich dort von Serena (eine Tochter vom Farmer John) abgeholt und zur Farm gebracht. Ein neues Kapital auf meiner Reise begann! Sie glich einwenig einer Elfe aus dem Film “Herr der Ringe”, bewegte sich sehr grazil und war barfuss unterwegs. Hier sind viele Frauen gross (ca. 1.80m) und sehr nett anzusehen :) Serena erzaehlte mir einiges ueber die Lebensverhaeltnisse und Eigenarten in ihrer Familie, die ueber einige Farmen in der naeheren Umgebung verteilt war. Bei John und Ruthi (Farmerehepaar) angekommen, war ich erstmal ueber deren kleines Haus (1 Raum!) ueberrascht. Im ehemaligen Haus wohnt jetzt ihr Sohn Israel, wo ich auch fuer einige Zeit mein Zimmer habe. Dort sieht es um einiges heftiger aus, als in vielen Junggesellenbuden, die ich kenne! Die Fotos werden dies bestaetigen… aber dies sind mal wieder ganz individuelle Eindruecke, die ganz sicher nicht representativ sind, da ich mittlerweile auch Einblick in andere Haeuser hatte.
Zu meiner Arbeit auf der Farm: am 1.Tag wurden gleich 6-monatige Kaelber von der Herde getrennt und geimpft, Hoerner gestutzt, Ohrenmarken angetackert, Mittel gegen Wuermer verabreicht und blutfrei kastriert – soll ich detailiert auf einzelne Methoden eingehen? Manche Jungtiere waren sehr gefuegig, andere schrien wie im Schlachthaus… Ein wichtiger Hinweis noch: der Zuchtbulle ist ein deutscher!
Nach (oder auch waehrend) der Arbeit werden viele Pausen eingelegt zum Teetrinken, telefonieren, Geschichten erzaehlen, Schlagzeug spielen oder mit Besuchern unterhalten. Schliesslich ist die Farm nicht nur der Arbeitsplatz, sondern hier findet das Leben statt. Eine entspannte Mischung, da John sehr bekannt ist fuer seine Erzaehlungen, Plaene etc. Der typische Humor der Kiwis hat schon eine ulkige brisanz. Ein Nachbar sagte zu John: du hast ca. 10 Projekte am laufen und beginnst 12 neue! Sicher lerne ich sehr viel von ihm, da ich viele Fragen stelle und er mir mit viel Erfahrung und Redseligkeit Sachen bis ins Detail erklaert – auch Sachen, die mich nicht interessieren. Seine eigene Stromversorgung durch Wind- und Solarenergie finde ich z.B. sehr gut. - Gerade wurde ich beim Schreiben unterbrochen, da einige Huehner durch die Katzenluke kamen und sich im Haus verteilten…
Ein laengeres Projekt geht durch meine Hilfe wohl endlich vorwaerts: die Anlegung einer Terrasse. Durch gutes Werkzeug und Maschinen z.B. elektr. Gehrungssaege und Tacker fuer Naegel, koennte wir mit etwas mehr Disziplin bald fertig werden. Dazwischen bekamen wir Hilfe beim Ausgraben fuer den Stromkabel mit einem Spezialtraktor. Jungvieh machte sich ueber Nacht am Wassertank zu schaffen und demolierte die Kupplung, sodass einige tausend Liter Wasser ins Erdreich versickerten. Natuerlich hatte die Reperatur jetzt hoechste Prioritaet… so ist das Leben auf dem Land – spannend und abwechslungsreich (fuer mich!). Frisches Essen (Salat, Tomaten, hausgemachte Marmelade, Lamm-, Rind- oder Haehnchenfleisch aus der Truhe aus Hausschlachtungen, z.T. eigenes Brot und Plaetzchen mit frischen Kokusnussraspeln und Eiern von heute frueh etc.) ist ein anderes, wichtiges Privileg.
Eine interessante Geschichte, was sich gestern ereignete, spiegelt die Lebensweise der Kiwis aus meiner Sicht wider: ein junger Farmer aus der Nachbarschaft kam zu Besuch und bat John um Rat, da er gerade ein Haus baut und bevor er mit dem Dach beginnt, einige technische Fragen zu klaeren sind. Das Holz ist seit Tagen geliefert und bestimmte Werkzeuge fuer die Erstellung des Gebaelks hatte er auch ausgeliehen. Andere Werkstoffe wie Naegel, Winkeleisen etc. sollten im Gespraech vor Ort an der Baustelle mit John geklaert werden. Also machte der Nachbar mit John einen Termin fuer naechsten Tag aus. Es schien allen wichtig zu sein, da der Einzug ins Neue Haus vor dem Winter geplant ist. Am naechsten Vormittag tauchte der junge Farmer ueberraschend auf, um uns persoenlich ueber seine neuen Plaene zu informieren: den Termin fuer heute koennen wir verschieben, da sich ein Kumpel gemeldet hat, mit dem ich bei dem schoenen Wetter heute eine Tour mit dem Kajak machen moechte! (Gruss an Manfred bei der Gelegenheit :-) ) Irgendwie schien niemand ueberrascht, denn eine lockere Einstellung und Flexibilitaet zeichnet die Kiwis aus.
Schoene Gruesse aus dem wunderbaren Neuseeland
Michael
fotos.web.de/rainerroundtheworld/NZ_Auckland
fotos.web.de/rainerroundtheworld/NZ_Wwoofing
In meiner ersten Unterkunft in Auckland “City Garden Lodge” (leckeres Brot!) war ich gleich von vielen deutschen Gaesten umgeben, was wohl in ganz Neuseeland die Regel ist - es sei denn, ich suche mir einen extraordinaeren Weg fuer meine Reise aus. Ich beschloss es langsam anzugehen und weitere Entscheidungen wachsen zu lassen: was und wo will ich arbeiten? Wann kaufe ich ein Auto? Welche Moeglichkeiten gibt es fuer ein Studium? Zunaechst wurde ich Mitglied beim BBH (Budget Backpacking Hostel) fuer $NZ 40, wobei ich erfuhr, wie superguenstig man telefonieren kann. Danach wurde ich WWOOFer (willing work on organic farms). In einem Buch hatte ich die Auswahl zwischen ca. 200 Farmen. Anhand einer Kurzbeschreibung von Bauernhoefen konnte ich dort anrufen und einen Einsatz besprechen, d.h. ca. 5 Std. taeglich mithelfen bei allen moeglichen Arbeiten und als Gegenleistung erhielt ich Kost und Logis frei. Auf diesem Weg lerne ich gleich die “Kiwis” (so werden die Einheimischen nach dem komischen Vogel genannt; nicht nach der chinesischen Stachelbeere!) kennen, indem ich mit ihnen lebe…
Nach einer abenteuerlichen Fahrt mit 2 Israelinnen von Auckland nach Whangerei, da sie zum 1. mal mit dem Linksverkehr konfrontiert waren, wurde ich dort von Serena (eine Tochter vom Farmer John) abgeholt und zur Farm gebracht. Ein neues Kapital auf meiner Reise begann! Sie glich einwenig einer Elfe aus dem Film “Herr der Ringe”, bewegte sich sehr grazil und war barfuss unterwegs. Hier sind viele Frauen gross (ca. 1.80m) und sehr nett anzusehen :) Serena erzaehlte mir einiges ueber die Lebensverhaeltnisse und Eigenarten in ihrer Familie, die ueber einige Farmen in der naeheren Umgebung verteilt war. Bei John und Ruthi (Farmerehepaar) angekommen, war ich erstmal ueber deren kleines Haus (1 Raum!) ueberrascht. Im ehemaligen Haus wohnt jetzt ihr Sohn Israel, wo ich auch fuer einige Zeit mein Zimmer habe. Dort sieht es um einiges heftiger aus, als in vielen Junggesellenbuden, die ich kenne! Die Fotos werden dies bestaetigen… aber dies sind mal wieder ganz individuelle Eindruecke, die ganz sicher nicht representativ sind, da ich mittlerweile auch Einblick in andere Haeuser hatte.
Zu meiner Arbeit auf der Farm: am 1.Tag wurden gleich 6-monatige Kaelber von der Herde getrennt und geimpft, Hoerner gestutzt, Ohrenmarken angetackert, Mittel gegen Wuermer verabreicht und blutfrei kastriert – soll ich detailiert auf einzelne Methoden eingehen? Manche Jungtiere waren sehr gefuegig, andere schrien wie im Schlachthaus… Ein wichtiger Hinweis noch: der Zuchtbulle ist ein deutscher!
Nach (oder auch waehrend) der Arbeit werden viele Pausen eingelegt zum Teetrinken, telefonieren, Geschichten erzaehlen, Schlagzeug spielen oder mit Besuchern unterhalten. Schliesslich ist die Farm nicht nur der Arbeitsplatz, sondern hier findet das Leben statt. Eine entspannte Mischung, da John sehr bekannt ist fuer seine Erzaehlungen, Plaene etc. Der typische Humor der Kiwis hat schon eine ulkige brisanz. Ein Nachbar sagte zu John: du hast ca. 10 Projekte am laufen und beginnst 12 neue! Sicher lerne ich sehr viel von ihm, da ich viele Fragen stelle und er mir mit viel Erfahrung und Redseligkeit Sachen bis ins Detail erklaert – auch Sachen, die mich nicht interessieren. Seine eigene Stromversorgung durch Wind- und Solarenergie finde ich z.B. sehr gut. - Gerade wurde ich beim Schreiben unterbrochen, da einige Huehner durch die Katzenluke kamen und sich im Haus verteilten…
Ein laengeres Projekt geht durch meine Hilfe wohl endlich vorwaerts: die Anlegung einer Terrasse. Durch gutes Werkzeug und Maschinen z.B. elektr. Gehrungssaege und Tacker fuer Naegel, koennte wir mit etwas mehr Disziplin bald fertig werden. Dazwischen bekamen wir Hilfe beim Ausgraben fuer den Stromkabel mit einem Spezialtraktor. Jungvieh machte sich ueber Nacht am Wassertank zu schaffen und demolierte die Kupplung, sodass einige tausend Liter Wasser ins Erdreich versickerten. Natuerlich hatte die Reperatur jetzt hoechste Prioritaet… so ist das Leben auf dem Land – spannend und abwechslungsreich (fuer mich!). Frisches Essen (Salat, Tomaten, hausgemachte Marmelade, Lamm-, Rind- oder Haehnchenfleisch aus der Truhe aus Hausschlachtungen, z.T. eigenes Brot und Plaetzchen mit frischen Kokusnussraspeln und Eiern von heute frueh etc.) ist ein anderes, wichtiges Privileg.
Eine interessante Geschichte, was sich gestern ereignete, spiegelt die Lebensweise der Kiwis aus meiner Sicht wider: ein junger Farmer aus der Nachbarschaft kam zu Besuch und bat John um Rat, da er gerade ein Haus baut und bevor er mit dem Dach beginnt, einige technische Fragen zu klaeren sind. Das Holz ist seit Tagen geliefert und bestimmte Werkzeuge fuer die Erstellung des Gebaelks hatte er auch ausgeliehen. Andere Werkstoffe wie Naegel, Winkeleisen etc. sollten im Gespraech vor Ort an der Baustelle mit John geklaert werden. Also machte der Nachbar mit John einen Termin fuer naechsten Tag aus. Es schien allen wichtig zu sein, da der Einzug ins Neue Haus vor dem Winter geplant ist. Am naechsten Vormittag tauchte der junge Farmer ueberraschend auf, um uns persoenlich ueber seine neuen Plaene zu informieren: den Termin fuer heute koennen wir verschieben, da sich ein Kumpel gemeldet hat, mit dem ich bei dem schoenen Wetter heute eine Tour mit dem Kajak machen moechte! (Gruss an Manfred bei der Gelegenheit :-) ) Irgendwie schien niemand ueberrascht, denn eine lockere Einstellung und Flexibilitaet zeichnet die Kiwis aus.
Schoene Gruesse aus dem wunderbaren Neuseeland
Michael
fotos.web.de/rainerroundtheworld/NZ_Auckland
fotos.web.de/rainerroundtheworld/NZ_Wwoofing
Monday, February 06, 2006
Zuhause auf den Fiji's
Ich haette meinen Aufenthalt auf den Fidschis von Tourplanern mit jede Menge Programm durchfuehren koennen, aber das ist einfach nicht mein Stil. Am Flughafen werden die Gaeste bereits von scheinbaren Fachleuten empfangen, die allerdings nur auf Vermittlung von Touren fixiert sind – eine wirklich gute Beratung ist Fehlanzeige. Viele Leute lassen sich auch darauf ein, da sie oft nur 1 Woche Zeit haben und z.B. Inselhopping mit Kajaking, Schnorcheln, Tauchen, Besuch in einem Dorf etc. und Vollverpflegung inclusive Bootstransfer verlockend klingt. Ich moechte allerdings lieber selbst entscheiden koennen, irgendwo laenger zu bleiben oder wenn’s mir nicht gefaellt am naechsten Tag eine andere Route zu planen. Besonders in der jetzigen Regenzeit hat sich dieser Weg mal wieder bewaehrt. Dies bedeutet natuerlich mehr Aufwand fuer Organisation (Gespraeche, Informationen einholen, Prospekte lesen etc.), aber es wird einem auf manchen winzigen Inseln auch schnell langweilig.
Auf dem Weg in ein abgelegenes Dorf, wo ich einige Tage mit Einheimischen verbringen wollte, durfte ich alle Plaene ueber Bord werfen… Zunaechst sass ich in einem oeffentlichen Holzbus mit Fenster, die eigentlich nur ein transparente Planen waren, die vor Regen schuetzen sollten. Ich liess mir den Wind ins Gesicht wehen und freute mich beim Blick ins satte Gruen mit Palmen und tropischen Gewaechsen sogar ueber manche Regenschauer, die bei der Hitze eine koestliche Erfrischung brachte. Beim Tagtraeumen wurde ich bei Tempo 60 km/h ploetzlich durch eine laute, glasklare Fahrradklingel “geweckt”. Was war denn jetzt los? Die Loesung war ebenso einfach wie plausible: jemand zog am Seil, damit der Bus halten soll. Ein echt witziges Haltesignal, oder? Als ich in der naechsten Stadt ausstieg, erfuhr ich, dass keine Fahrzeuge in die Doerfer fahren – wegen Ueberschwemmung und unwegsame Strassen!
Was soll ich sagen, das Glueck war mal wieder mein Begleiter… Im Gespraech mit einer Frau am Busbahnhof erhielt ich gleich eine Einladung, bei ihrer Familie zu bleiben. Ihr Mann befindet sich z.Zt. im Irak und arbeitet dort fuer einen Sicherheitsdienst, wegen den guten Verdienstmoeglichkeiten! Nun war ich also auf Umwegen bei Einheimischen gelandet – ohne Tourplaner und sicher ohne Pragrammvorgabe etc. Es ist weitaus spannender, solche authentische Begegnungen zu haben und nicht wissen, was mich erwartet (ich erinnere mich dabei an das Wochenende mit Vanessa und deren Mutter in Salvador, Brasil J )
Angekommen in Amelia’s und Osea’s Haus, fuehlte ich mich schnell sehr wohl. Im Gaestezimmer war reichlich Platz fuer mich, nachdem ich in der letzten Zeit oft im Schlafraum mit anderen Reisenden uebernachtete. Wir verstanden uns gut und ich stellte viele Fragen. Amelia vertrat die Fijis als 18-jaehrige in Neuseeland beim Grosslauf. Ihr Bruder starb mit 19 nach einer Schlaegerei in der Disco. Wir assen frische Muscheln (Kai) mit Knobi und Reis. Besteck ist hier wohl unueblich, da sie alles mit den Fingern assen, aber ich fand es irgendwie besser mit Messer und Gabel – ich moechte mich auch nicht allen Sitten beugen.
Wir sahen uns einige Folgen von der Serie FRIENDS auf DVD an und spaeter den Film “European Gigolo” aus der Videothek. Einige Schatten auf dem Bildschirm irritierten mich voellig, aber es war nur eine Raubkopie, welche jemand im Kino aufgenommen hatte – einige Besucher liefen vor der Leinwand durch den Film.. In der Nachbarschaft schallte seit Stunden Musik von einem Hindi-Fest herueber, die neben Moslems und Mommonen ihre Religion hier ausueben.
Am naechsten Morgen fiel die Schule aus, da nur 24 von 270 Kinder zum Unterricht kamen. Eine Bruecke war eingestuertzt und viele Busse fuhren nicht – Regenzeit auf den Fijis!
Nach einem 3-taegigen Aufenthalt auf der schoenen Insel Nanunu I-Ra, welche verkauft wurde und in einigen Jahren ausschliesslich von betuchten Gaesten der Hotelgruppe (Paris) HILTON besucht werden kann, stand meine naechste Begegnung mit FijianerInnen bevor. Im Gespraech mit einem Taxifahrer (Inder) ergab sich, dass er mich zu seiner Familie einlud. Sie wohnten auf einer Anhoehe mit herrlichem Blick auf’s Meer und viele gruene Huegel – natuerlich mit Palmen. Neben seiner Frau, 6 Kinder, 2 Katzen und einige Hunde war weit und breit niemand zu sehen (ausser Ziegen und Kuehe) – eine wahre Idylle, obwohl die Familie sehr arm ist und die Huetten sowie das Taxi vom Rotary-Club gespendet wurden.
Wir tranken einige Bierchen und rauchten etwas, weil es hier so Sitte ist J Er hatte einige amuesante Geschichten zu erzaehlen und das typische Lachen auf den Fijis finde ich einfach total ulkig. In der zweiten Nacht erhielt ich sogar ein Moskitonetz ueber die Matraze, weil es echt nervig war mit diesem Mistvieh. Da die Haelfte aller Bewohner auf den Fijis Inder (ohne die gleichen Rechte zu haben!) sind, lernte ich bei dieser Gelegenheit einiges ueber deren Lebensweise kennen. Ich moechte nicht zu detailiert werden, da manches doch sehr persoenlich war. Zum Stichpunkt “Brautschau” moechte ich die beiden Namen Sherin und Mona erwaehnen.. Neben dem Rugbyteam sind die Fijianer sehr stolz auf ihr Land und auf Fiji-time, das einfach die unbeschwerte Lebensweise auf den Punkt bringt. Barfuss am anderen ende der Welt gehe ich mit der Zeit und lasse mich gerne von Land und Leute begeistern.
Peace – Love – Respect - ONE World!
Euer Mikaeli
fotos.web.de/rainerroundtheworld/Fiji_with_local_people
Auf dem Weg in ein abgelegenes Dorf, wo ich einige Tage mit Einheimischen verbringen wollte, durfte ich alle Plaene ueber Bord werfen… Zunaechst sass ich in einem oeffentlichen Holzbus mit Fenster, die eigentlich nur ein transparente Planen waren, die vor Regen schuetzen sollten. Ich liess mir den Wind ins Gesicht wehen und freute mich beim Blick ins satte Gruen mit Palmen und tropischen Gewaechsen sogar ueber manche Regenschauer, die bei der Hitze eine koestliche Erfrischung brachte. Beim Tagtraeumen wurde ich bei Tempo 60 km/h ploetzlich durch eine laute, glasklare Fahrradklingel “geweckt”. Was war denn jetzt los? Die Loesung war ebenso einfach wie plausible: jemand zog am Seil, damit der Bus halten soll. Ein echt witziges Haltesignal, oder? Als ich in der naechsten Stadt ausstieg, erfuhr ich, dass keine Fahrzeuge in die Doerfer fahren – wegen Ueberschwemmung und unwegsame Strassen!
Was soll ich sagen, das Glueck war mal wieder mein Begleiter… Im Gespraech mit einer Frau am Busbahnhof erhielt ich gleich eine Einladung, bei ihrer Familie zu bleiben. Ihr Mann befindet sich z.Zt. im Irak und arbeitet dort fuer einen Sicherheitsdienst, wegen den guten Verdienstmoeglichkeiten! Nun war ich also auf Umwegen bei Einheimischen gelandet – ohne Tourplaner und sicher ohne Pragrammvorgabe etc. Es ist weitaus spannender, solche authentische Begegnungen zu haben und nicht wissen, was mich erwartet (ich erinnere mich dabei an das Wochenende mit Vanessa und deren Mutter in Salvador, Brasil J )
Angekommen in Amelia’s und Osea’s Haus, fuehlte ich mich schnell sehr wohl. Im Gaestezimmer war reichlich Platz fuer mich, nachdem ich in der letzten Zeit oft im Schlafraum mit anderen Reisenden uebernachtete. Wir verstanden uns gut und ich stellte viele Fragen. Amelia vertrat die Fijis als 18-jaehrige in Neuseeland beim Grosslauf. Ihr Bruder starb mit 19 nach einer Schlaegerei in der Disco. Wir assen frische Muscheln (Kai) mit Knobi und Reis. Besteck ist hier wohl unueblich, da sie alles mit den Fingern assen, aber ich fand es irgendwie besser mit Messer und Gabel – ich moechte mich auch nicht allen Sitten beugen.
Wir sahen uns einige Folgen von der Serie FRIENDS auf DVD an und spaeter den Film “European Gigolo” aus der Videothek. Einige Schatten auf dem Bildschirm irritierten mich voellig, aber es war nur eine Raubkopie, welche jemand im Kino aufgenommen hatte – einige Besucher liefen vor der Leinwand durch den Film.. In der Nachbarschaft schallte seit Stunden Musik von einem Hindi-Fest herueber, die neben Moslems und Mommonen ihre Religion hier ausueben.
Am naechsten Morgen fiel die Schule aus, da nur 24 von 270 Kinder zum Unterricht kamen. Eine Bruecke war eingestuertzt und viele Busse fuhren nicht – Regenzeit auf den Fijis!
Nach einem 3-taegigen Aufenthalt auf der schoenen Insel Nanunu I-Ra, welche verkauft wurde und in einigen Jahren ausschliesslich von betuchten Gaesten der Hotelgruppe (Paris) HILTON besucht werden kann, stand meine naechste Begegnung mit FijianerInnen bevor. Im Gespraech mit einem Taxifahrer (Inder) ergab sich, dass er mich zu seiner Familie einlud. Sie wohnten auf einer Anhoehe mit herrlichem Blick auf’s Meer und viele gruene Huegel – natuerlich mit Palmen. Neben seiner Frau, 6 Kinder, 2 Katzen und einige Hunde war weit und breit niemand zu sehen (ausser Ziegen und Kuehe) – eine wahre Idylle, obwohl die Familie sehr arm ist und die Huetten sowie das Taxi vom Rotary-Club gespendet wurden.
Wir tranken einige Bierchen und rauchten etwas, weil es hier so Sitte ist J Er hatte einige amuesante Geschichten zu erzaehlen und das typische Lachen auf den Fijis finde ich einfach total ulkig. In der zweiten Nacht erhielt ich sogar ein Moskitonetz ueber die Matraze, weil es echt nervig war mit diesem Mistvieh. Da die Haelfte aller Bewohner auf den Fijis Inder (ohne die gleichen Rechte zu haben!) sind, lernte ich bei dieser Gelegenheit einiges ueber deren Lebensweise kennen. Ich moechte nicht zu detailiert werden, da manches doch sehr persoenlich war. Zum Stichpunkt “Brautschau” moechte ich die beiden Namen Sherin und Mona erwaehnen.. Neben dem Rugbyteam sind die Fijianer sehr stolz auf ihr Land und auf Fiji-time, das einfach die unbeschwerte Lebensweise auf den Punkt bringt. Barfuss am anderen ende der Welt gehe ich mit der Zeit und lasse mich gerne von Land und Leute begeistern.
Peace – Love – Respect - ONE World!
Euer Mikaeli
fotos.web.de/rainerroundtheworld/Fiji_with_local_people
Sunday, February 05, 2006
Verschollen...........
..und wieder aufgetaucht :-) In den letzten 2 Wochen ging es mir echt dreckig. Nach einem 10 1/2 Stunden Flug von Los Angeles musste! ich mich erst lange an die neue Umgebung und Umstaende gewoehnen.... von einer verdorrten und wuestenaehnlicher Landschaft in der Sierra Madre hatte ich jetzt staendig sattes gruen und viel Wasser um mich herum - damit muss sich ein Mensch erstmal auseinandersetzen.. Aber eins nach dem anderen!
Mein staendiger Begleiter war eine 1 1/2 Literflasche Wasser, da die tropische Hitze einfach nach Fluessigkeit schreite. Welchen weiteren heftigen Belastungen ich ausgesetzt war, moechte ich nur auszugsweise schildern, damit euer Mitleid nicht zu sehr strapaziert wird. Beim Wandern auf einer der 340 Inseln trug ich meinen geliebten Sombrero, denn bei ueber 30 Grad - konkrete Angaben kann ich nicht machen, weil es einfach allen hier scheissegal war - koennte ich mir die Birne verbrennen! Weiter auf der Wanderung ueber ungewohnt gruene Huegel mit Palmen und tropischen Baeumen und Straeucher zogen andere Inseln und das tuerkisfarbene Meer meine aufdringlichen Blicke auf sich. Echt laestig, wenn ich immer so sehr abgelengt werde und mich nicht auf den Weg konzentrieren kann. Die Stille wurde unterbrochen durch das Wihern der wilden Pferde, die ich beim Grasen stoerte. Es ist nervig, alle 2 Min. stehenbleiben zu muessen, weil die Fotocamera den Blich auf neue Buchten, Palmen etc, vor blauem Himmel nach Betaetigung schreit... So eine Tour ist echt Mist, oder!?
Am Nachmittag beschloss ich, mich mal wieder richtig nass zu machen. Mit dem Boot gings raus zu einem der vielen Riffs. Staendig diese entspannte Stimmung in der Erwartung, was einen unter Wasser wohl antrifft, ist nicht zum Aushalten - Stress pur, oder wie nennt man das?! Die geballte Kacke passierte natuerlich dann, als ich beim Schnorcheln alles von einem Profi erklaert und gezeigt bekam: Spaghetti-Korallen (weich u. lebindig im Wasser schwebend), kleine blaue Teufelsfische, Gehirn-Korallen, die nur sehr langsam wachsen, Suesse Lippenfische, Weihnachtsbaueme, die die Eigenart besitzen, bei Beruehrung sich in kleine Hoehlen zurueckzuziehen und wenig spaeter wieder hervorkriechen wie bluehende Blumen - in allen moeglichen Farben. Ueberhaupt muss ich sagen, dass die Unterwasserwelt extrem viele Formen u. Farben der Korallen und Fische praesentiert, die in keinem Malkasten zu finden sind. Einfach kitschig u. aetzend fuer meine Augen und Sinne, oder?!
Die staendigen Gefahren, denen ich hier ausgesetzt bin, treiben mich quasi zur Flucht: fallende Kokusnuesse, waehrend ich in der Haengematte am Meer versuche, meine verdiente Ruhe zu finden! Knirschender Sand zwischen den Zehen, da ich nur noch Barfuss auf weissem Sand oder weichen Wiesen unterwegs bin; das Singen der Voegel weckt mich Morgens, da ich immer bei offenem Fenster schlafe. Selbst Nachts bekomme ich keine Ruhe! Versteckte Gefahren lauern auch bei den einheimischen Bewohnern: es sind (waren?) Kannibalen - KEIN WITZ! Sonnenbrand, weil die Wirkung von Sonnenschutz bekannterweise irgendwann nachlaesst und ich beim milden Wind immer nur draussen bei der ungewohnt klaren Luft den Tag verbringe. Dabei bin ich doch so sehr an das Klima im Rhein-Main-Kessel gewohnt und muss mich an diese widrigen Umstaende hier zwingen! Hinzu kommt noch, dass ich durch dieses bloede Seeklima wohl auf meinen Heuschnupfen wg. Fruehblueher verzichten muss - nichts als Entbehrungen, womit habe ich das verdient????
So eine Scheisse hier, ich kann es euch sagen! Ich habe mir sagen lassen, es gibt noch ueblere Ecken wie z.B. die Samoa-Inseln, also seid gewarnt!! Wer es noch nicht ahnt oder weiss, ich quaelte mich gerade 2 Wochen auf den Fiji Inseln herum....ja genau FIJI's - wie klingt das in euren Ohren?
Weitere Berichte ueber manche Begebenheiten, z.B. Brautschau! folgen..
Mein staendiger Begleiter war eine 1 1/2 Literflasche Wasser, da die tropische Hitze einfach nach Fluessigkeit schreite. Welchen weiteren heftigen Belastungen ich ausgesetzt war, moechte ich nur auszugsweise schildern, damit euer Mitleid nicht zu sehr strapaziert wird. Beim Wandern auf einer der 340 Inseln trug ich meinen geliebten Sombrero, denn bei ueber 30 Grad - konkrete Angaben kann ich nicht machen, weil es einfach allen hier scheissegal war - koennte ich mir die Birne verbrennen! Weiter auf der Wanderung ueber ungewohnt gruene Huegel mit Palmen und tropischen Baeumen und Straeucher zogen andere Inseln und das tuerkisfarbene Meer meine aufdringlichen Blicke auf sich. Echt laestig, wenn ich immer so sehr abgelengt werde und mich nicht auf den Weg konzentrieren kann. Die Stille wurde unterbrochen durch das Wihern der wilden Pferde, die ich beim Grasen stoerte. Es ist nervig, alle 2 Min. stehenbleiben zu muessen, weil die Fotocamera den Blich auf neue Buchten, Palmen etc, vor blauem Himmel nach Betaetigung schreit... So eine Tour ist echt Mist, oder!?
Am Nachmittag beschloss ich, mich mal wieder richtig nass zu machen. Mit dem Boot gings raus zu einem der vielen Riffs. Staendig diese entspannte Stimmung in der Erwartung, was einen unter Wasser wohl antrifft, ist nicht zum Aushalten - Stress pur, oder wie nennt man das?! Die geballte Kacke passierte natuerlich dann, als ich beim Schnorcheln alles von einem Profi erklaert und gezeigt bekam: Spaghetti-Korallen (weich u. lebindig im Wasser schwebend), kleine blaue Teufelsfische, Gehirn-Korallen, die nur sehr langsam wachsen, Suesse Lippenfische, Weihnachtsbaueme, die die Eigenart besitzen, bei Beruehrung sich in kleine Hoehlen zurueckzuziehen und wenig spaeter wieder hervorkriechen wie bluehende Blumen - in allen moeglichen Farben. Ueberhaupt muss ich sagen, dass die Unterwasserwelt extrem viele Formen u. Farben der Korallen und Fische praesentiert, die in keinem Malkasten zu finden sind. Einfach kitschig u. aetzend fuer meine Augen und Sinne, oder?!
Die staendigen Gefahren, denen ich hier ausgesetzt bin, treiben mich quasi zur Flucht: fallende Kokusnuesse, waehrend ich in der Haengematte am Meer versuche, meine verdiente Ruhe zu finden! Knirschender Sand zwischen den Zehen, da ich nur noch Barfuss auf weissem Sand oder weichen Wiesen unterwegs bin; das Singen der Voegel weckt mich Morgens, da ich immer bei offenem Fenster schlafe. Selbst Nachts bekomme ich keine Ruhe! Versteckte Gefahren lauern auch bei den einheimischen Bewohnern: es sind (waren?) Kannibalen - KEIN WITZ! Sonnenbrand, weil die Wirkung von Sonnenschutz bekannterweise irgendwann nachlaesst und ich beim milden Wind immer nur draussen bei der ungewohnt klaren Luft den Tag verbringe. Dabei bin ich doch so sehr an das Klima im Rhein-Main-Kessel gewohnt und muss mich an diese widrigen Umstaende hier zwingen! Hinzu kommt noch, dass ich durch dieses bloede Seeklima wohl auf meinen Heuschnupfen wg. Fruehblueher verzichten muss - nichts als Entbehrungen, womit habe ich das verdient????
So eine Scheisse hier, ich kann es euch sagen! Ich habe mir sagen lassen, es gibt noch ueblere Ecken wie z.B. die Samoa-Inseln, also seid gewarnt!! Wer es noch nicht ahnt oder weiss, ich quaelte mich gerade 2 Wochen auf den Fiji Inseln herum....ja genau FIJI's - wie klingt das in euren Ohren?
Weitere Berichte ueber manche Begebenheiten, z.B. Brautschau! folgen..
Mittlerweile bin ich auf dem Land der grossen weissen Wolke....
Alles Gute
Mikaeli (mein Name auf den Fiji's)
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