..angekommen und es droht eine Käferplage!!
Meine ersten Eindrücke von der Millionenmetropole Mexico-City sind wunderbar. Zunächst hatte ich meine Digitalcamera im Flugzeug vergessen, aber das Glück war mir mal wieder hold. Superfreundliche Leute am Flughafen und in der Metro - sauber, ruhig mit klassischer Musik, auch Robbie Williams war zu hören. Nach 3-mal umsteigen war ich im Zentrum im Hostel - mit Keycard und bester Location. Von lästigem Rummel war nur wenig zu spüren. Geiles Wetter und beste Stimmung werden meine Ankunft im Land der (Biene) Maja versüssen. Die nächsten Wochen werde ich also hier mein Unwesen treiben..
Echt wahr, ich bin nun schon seit 100 Tagen unterwegs in America - und es ist genau das Richtige für mich!!!! Jeden Tag neue Gesichter, Umgebung, Wetter, Sprache und Gespräche, Blicke, Gegensätze, Düfte (Gerüche), Farben, Musik etc. Demnächst fasse ich manche Eindrücke zusammen, bevor ich den Kontinent verlasse...
Einen Guten Rutsch für Alle!!
o prospero año nuevo!!
Peace - Love - Respect - ONE WORLD!
Miguel
fotos.web.de/rainerroundtheworld/Mexico-City
Meine Reise begann am 20. Sept. 2005 und fuehrte ueber 4 Monate durch Suedamerika (Brasilien, Bolivien, Chile, Peru und Mexico) mit Flug von Los Angeles auf die Fijis. Ab Mai 2006 durchquerte ich das Naturparadies Neuseeland fuer 3 Monate mit eigenem Auto. Danach folgte eine Tour entlang der australischen Ostkueste ueber Darwin und Alice Springs. Was ab Juli im suedlichen Afrika geschah, spottet jeder Beschreibung....
Thursday, December 29, 2005
Nach 100 Tagen unterwegs - in Mechicooo angekommen..
Wednesday, December 28, 2005
Weihnachten in Peru
Nach den Strapazen am Machu Picchu war jetzt eine Erholung an Weihnachten in Nasca bei Johanna - eine andere Weltenbummlerin aus Frankfurt - fällig. Die Temperaturen luden sehr zum Entspannen ein. Der Ort ist weniger interessant, aber was mir viel wichtiger beim Reisen ist: lokale Leute kennenlernen und gemeinsam feiern!
Das konnten wir an Heiligabend bei einer kleinen Familienfeier nach der Christmette mit einem Freund (Elvis) von Johanna. Einige Bräuche sind sehr ähnlich mit den deutschen: Weihnachtsbaum (aus Plastik natürlich) und Krippe, Essen und Trinken (möglichst gut und viel!), um Mitternacht wünscht man sich erst "Feliz Navidad" und die Bescherung ist nur für die Kinder von Bedeutung - hier lassen sich die Eltern auch unterschiedliche Varianten einfallen. Oft liegen die Geschenke am nächsten Morgen am Weihnachtsbaum bereit. Mancherorts trinken die Männer besonders viel und die Frauen gehen um Mitternacht zur Christmette....wo die Männer nur noch schnarchen würden.. Sehr amüsant fand ich, dass die meisten Leute grosse und kleine Jesuskind-Figuren aus der Krippe zur Christmette mitbrachten. Liebevoll in ein Tuch mit Spitzen gewickelt und auf dem Arm haltend, wie ein kleines Baby.
Das Trinkgelage geht wohl am 1. Weichnachtstag weiter - soweit ich es erlebt habe. Diesmal war der Rahmen eine kleine Arena mit Livemusik als Umrahmungzum Hahnenkampf! Zufällig, beim Vorbeigehen bin ich zu meinem ersten Hahnenkampf gestossen. Die Gockel bekommen am Beim einen kleinen Säbel angeschnürt und zerfetzen damit das Federkleid des Gegners - eine heftig blutige Angelegenheit. Ein Kampf dauert meist nur 2-3 Min., der meist tödlich endet. Brutal zu sehen, wie die Hähne dressiert wurden und mit den Schnäbel aufeinander einpicken. Das Ganze wiederholt sich dann x-mal und die Zuschauer werden nach Stunden nicht müde davon..
Am nächsten Tag war die Hochzeit von Hanna aus England und Alex aus Peru.Wir bereiteten uns alle für 19h vor, aber bis es zur Vermählung kam war es 21h. Die Uhr tickt hier nunmal anders, selbst bei solchen Terminen. Die Gäste trugen die Verspätung mit gewohnter Gelassenheit. Die Fotos (weitere folgen) werden sicherlich einiges von der Stimmung besser widergeben als viele Worte. Jedenfalls war die Zeromonie der zivilen Trauung in 3 Min. erledigt. Mit Unterschrift und Fingerabdruck wurde dieser Akt besiegelt. Nach vielen Fotos mit der Hochzeitstorte wurde später das Brautpaar beim Anbeissen der Torte natürlich ordentlich geschupst und die Sahne im Gesicht des Brautpaares war eine muntere Aufheiterung. Die Feier fand draussen statt und es spielte eine 4-köpfige Band lokale Musik. Die ca. 40 Gäste wurden mit Bier und Pisco-Sauer zum "Salu!"eingeladen. Die Truthühner wurden erst jetzt in einem Riesentopf gegart, sodass es erst nach Mitternacht etwas zu Essen gab - nach gutbürgerlicherArt. Lange Rede, wenig Sinn: ich habe mit den wenigen Mädels dort getanzt, getrunken und gequatscht bis 4h morgens - lustig war´s!
Die Stimmung an nächsten Tag war bei einigen nicht so gut - manche nennen es wohl Kater! - aber auch wegen dem Abschiednehmen! Aber das gehört definitiv bei einer langen Reise dazu und man sollte einfach froh über die gemeinsame Zeit sein und sich auf das nächste Erlebnis und Erfahrungen freuen. Gerade übertreibe ich es mit meinen Schilderungen, wobei ich die Highlights von Nasca, die "Nasca-Linien" und die "Mumien" fast vergessen hätte, naja: Touriattraktionen, die ich eher witzig fand und einwenig mysteriös. Der Flug wirbelte meinen Magen mächtig durcheinander.
Wer sich evtl. um meine liedierten Füsse sorgt - super verheilt und bereit für die Silvesterparty!
fotos.web.de/rainerroundtheworld/Peru_Nasca
http://fotoalbum.web.de/gast/jolorz/27_Hochzeit_Hannah_u_Alex_2612
Friday, December 23, 2005
Inka Trail zum Machu Picchu
Da ich mich auf meiner Reise gerne auf Empfehlungen von anderen Reisenden einlasse, welche mir bereits Details zur Organisation, Service und Ablauf einer Tour etc. geben koennen, habe ich in Cusco den Inka Trail bei einem teuren Veranstalter zu $ 270 gebucht. Sicher mache ich diese Tour nur einmal im Leben und moechte deswegen nicht bei diesem weltberuehmten Trail zum Machu Picchu sparen (was bei der extremen Vielzahl an Angeboten im Punkto Preis/Leistungsverhaeltnis nicht ueberschaubar ist).
Ein Vorbereitungstreffen (Briefing) am Vorabend um 19h diente zum Kennenlernen der Gruppe und Besprechung des Ablaufs der 4-taegigen Tour. Die Gruppe besteht aus 11 Teilnehmern aus England, Irland und Australien (4 Frauen und 7 Maenner). Zudem 1 Tourleiter mit Begleiter, 1 Koch und 9 Traeger fuer Zelte, Geschirr, Essen etc., die auch bei der Zubereitung des Essens behilflich sind.
Vom 19.-23. Dez.. hatte ich mir also diese lang ersehnte Tour vorgenommen, die aufgrund der Laenge von ca. 43 km, die Hoehenunterschiede von 1.500m beginnend bei 2.700m ueber dem Meeresspiegel durchaus eine bestimmte Fitness erfordert. Letzte Woche hatte ich mir bei einer 3-Tagestour im Colca Valley beim Fussballspielen ohne Schuhe eine Verletzung am Fuss zugezogen, da ich einen spitzen Stein, der mit Gras bewachsen war, heftig getreten habe. Mit bestimmten Desinfektionsmitteln und Pflaster machte ich mich dann auf den Weg.
Der Montag begann um 4:30h mit Aufstehen, duschen und Pflege des geschundenen Fusses. Um 5h wurden wir im Hostel Loki abgeholt und fuhren mit einem Kleinbus los. Gegen 8h gab es endlich Fruehstueck. Vor dem Restaurant verkauften Frauen Koka-Blaetter, Wanderstoecke aus Bambus uvm.
Nach den letzten Vorbereitungen wie z.B. Sonnencreme auftragen, Wasser einkaufen, ging es dann gegen 9:30h zur Kontrollstation mit Original Reisepass, da niemand ohne Reisefuehrer diese Wanderung im schwierigen Gelaende durchfuehren darf. Bei schoenem Wetter spazierten wir am 1. Tag ca. 11 km mit laengeren steilen Passagen, die bei Sonnenschein einen maechtig ins Schwitzen brachten. Eine laengere Pause mit Erklaerung der Inka-Kultur und deren strategischen Versorgungswegen sowie eine ausgiebige Mittagspause mit hervorragenden Essen liessen die Anstrengungen der Tour schnell vergessen.
Um 16h kamen wir endlich am Camp an, was fuer mich ein 1-Mann-.Zelt bereit hielt. Ohne Strom, Duschen und Wasser, eben ein spatanisches Zeltlager, war der Fokus auf die schoene Umgebung gerichtet. Wie in den folgenden Tagen ueblich, gab es um 16h Tee, Popcorn und Kekse und um 19h leckeres Abendessen. Nach dem langen Tag machten wir uns schon frueh mit Taschenlampen auf in unsere Zelte mit Schlafsaecken, denn bei einer Nachttemperatur von 4 C muss man sich gut einpacken. Bewundernswert war der klare Stenenhimmel, der zum Greifen nah schien.
Am naechsten Morgen wurde ich um 6h geweckt mit warmen Wasser, Seite, Handtuch am Zelt sowie Koka-Tee mit frischen Blaettern. Das Fruehstuck mit Obstsalat, Pancakes etc. schmeckte lecker. Gegen 7:30h war Aufbruch von unserem Camp in Hoehe von 3.300m auf unser Etappenziel von 4.200m – also kein Kindergeburtstag! Die strammen, steilen Steigungen bestanden meistens aus steinigen Stufen, wo ich bei guten Klima (ohne Sonne) natuerlich extrem schweisstreibend, etwas nach Luft jappsend, bereits nach 3 Std. die Herausforderung bestanden habe. Endlich konnten wir uns auf dem Gipfel einen Snack goennen und eine laengere Rast machen. Die Landschaft und Ausblick war sehr schoen, aber nicht spektakulaer.
Danach ging es dann ca. 300m abwaerts, wo sich mein Stock als gute Hilfe erwies. Mit Urbano, unser zweiter Guide, habe ich mich ueber Traditionen, Religion und Trend der Jugendlichen in Peru unterhalten. Familien auf dem Land haben oft 5-8 Kinder, in der Stadt allerdings nur 2-3, wegen den teuren Lebensbedingungen. Die Inka-Religion laesst sich mit der kath. Kirche vereinen, zumindest wird dies in Peru oft so praktiziert.. Urbano betet vor jedem Trail besonders, dass alles gut geht. Wenn jemand in der Familie stirbt, wird er manchmal neben einem Baum beerdigt, der das Leben und die Kraefte vom Toten aufnimmt und somit in seiner ganzen Pracht vereint (mit anderen verstorbenen Familienmitgliedern) und praesentiert. Kinder haben heutzutage in Peru weniger Respekt vor den Erwachsenen und pflegen kaum den Glauben. Die Hauptursache hierfuer sieht Urbano im extremen Fernsehkonsum und zunehmenden PC-Spielen. Viele Kinder spielen zuwenig draussen und werden zunehmend von den Eltern schlecht erzogen. Eine Tendenz, die in Europa schon weiter verbreitet ist..
Nach der harten Tour ging es 2 Frauen nicht so gut, die sich aber nach laengerer Pause doch auf den Weg machten. Bei Nieselregen ging es 2 Std. lang rauf und runter bis zum naechsten Camp. Zum Abendessen wurde Shean zum 27. Geburtstag mit einer Torte ueberrascht, welche vom Koch mit den bescheidenen Mitteln in den Bergen zauberhaft und lecker zubereitet wurde.
Die Stimmung in der Gruppe war sehr gut und das Abendliche Kartenspiel “Arsehole” und “Shithead” mit warmen Rotwein und einigem Rum war nach vielem Gegroele die beste Vorbereitung auf die kaelteste Nacht in den Bergen (ca. 4 Grad).
Details zu den Wanderrouten, mit Erklaerungen der Einzelnen Inka-Staetten, haben andere Reisende schon vorbildlich zusammengestellt (da sich die Touren sehr aehneln) und sind einfach zu finden unter
http://www.astrosoft.de/peru/inka_trail.htm sowie Hinweise vom Tourveranstalter http://www.llamapath.com/incaconfort.htm
Ich moechte vielmehr zusammenfassen, dass die Geheimnisse (da vor allem keine schriftlichen Belege oder Zeichnungen aus deren Zeit existieren) der Inka sehr interessant sind und es mir viel Spass bereitete, mehr ueber die Zeromonien fuer die Mutter Erde, Sonne und Wasser zu lernen. Beim Begehen dieser "Heiligen" Staetten wirkt vieles sehr spannend und exotisch.
Die Traeger ueberholten uns staendig mit ihren bis zu 25 kg Gepaeck (ich schleppte 9 kg) quasi im Laufschritt, was mich immer wieder zum Staunen brachte. Ein fettes Trinkgeld (50 Solas) war fuer uns alle obligatorisch.
Am 4. Tag standen wir um 4 Uhr auf, damit wir um 6 Uhr am Sonnentor einen besonders schoenen Blick auf unser Ziel Machu Picchu bekommen koennen. Allerdings war es regnerisch und neblig (MISTI), sodass wir nur eine weisse Bruehe sahen. Kaum enttaeuscht von der verpassten Gelegenheit, ein "typisches Machu Picchu Foto" machen zu koennen, kam ich ins Gespraech mit einem Argentinier, der sich bei EMC beworben hat und es stellte sich heraus, dass er mit peruanischen Freunden auf einer Party bei der Familie des bayr. Fussballspielers Pizarro war.
Da sich das Wetter in den Bergen staendig aendert, hatten wir auch Glueck und es wurde nach 2 Std. wunderbar sonnig. Der erste klare Blick zu den Ruinen des Machu Picchu in herrlicher, gruener Berglandschaft war dann auf Besinnung der anstrengenden, langen Tour und die historischen Hinweise auf die Inkas einfach wundervoll. Gleich wurde uns entlang den Ruinen, welche zu 80% wiedererbaut wurden, vieles aus der Zeit der Inkas erzaehlt. Dabei ist eine seperate, kleine Toilette der "eindeutigste" Hinweis auf das Leben eines Inka in dieser Staette (s. Foto)! Es wurde auch Meerschweinchen geopfert, die heutzutage in Peru eine Delikatesse sind.
Der atemberaubende Blick vom Sonnentor war uns nicht gegoennt, also machten wir uns zum alternativen, genialen Aussichtspunkt auf den Berg Waynapicchu auf. Wir haetten den Gipfel nach 45 min. erreicht, wenn uns nicht ploetzlich unser Reiseleiter auf halber Strecke gestoppt haette. Leider hatte er die Info erhalten, dass unser Zug statt um 15:30h bereits um 13h faehrt. Wir mussten extrem rennen, um den Bus zu erreichen, der uns zum Bahnhof brachte. Der Aerger und die Enttaeuschung ueber die verpasste 2. Chance und die miese Kommunikation bzw. schlechte Organisation war allen ins Gesicht geschrieben ;-(
Auf der Busfahrt riefen uns mehrmals kleine Jungs in roten, indianischen Gewaendern "Adios" zu. Spaeter stieg dann einer von ihnen in den Bus und freute sich ueber etwas Kleingeld - gute und erfolgreiche Idee! Etwas Verwirrung am Bahnhof, nachdem die Tickets nicht auffindbar waren, loeste sich nach einer halben Stunde. Ein Ticket kostet $ 35! und war nicht mehr kurzfristig umbuchbar. Auf der Heimfahrt nach Cusco machten wir uns Notizen, was alles schief gelaufen ist und erwarteten vom Veranstalter eine Rueckerstattung - neben dem verpassten Ausblick auf den Machu Picchu, was fuer viele das Highlight der gesamten Reise ist, gab es noch einige weiche Argumente.. Nach fast zweistuendigen Schilderungen im Reisebuero, Wartezeiten, Internetchat und Telefonaten der Inhaberin (welche sich gerade in England befindet) mit Kelly (eine Teilnehmerin aus Australien), war nach interessanten und spannenden Verhandlungen wurden tatsaechtlich fuer jeden $ 100 sofort in bar erstattet. Manche Hinweise, dass wir diesen schlechten Service des Veranstalters lokal in Hostels und im internat. Reisefuehrer Lonely Planet publik machen, waren sicherlich weitere gute Argumente.
Der Mythos Inka Trail an sich ist fuer Trekker oder erfahrene Backpacker wegen der schoenen, aber nicht spektakulaeren Landschaft, geringen Wildlife, maessigen Flora und der natuerlich notwendigen, steinigen Pfade nur bedingt empfehlenswert. Wegen Erdrutschen und weichem Boden wurden die Wege mit grossen Steinen prepariert und sind sehr bucklig. Mein Blick richtete sich staendig auf den naechsten Stein, anstatt mehr von der Umgebung wahr zu nehmen - meinen Begleitern ging es ebenso. Natuerlich machten wir haeufig Pausen und schoene Ausblicke blieben uns nicht verborgen, aber die Konzentration war eben doch eher einseitig gerichtet.
Nach so vielen Erlebnissen goenne ich mir und meinen pflegebeduerftigen Fuessen jetzt einige Tage Entspannung, trotz Weiterreise mit einem Nachtbus nach Nasca zu meinem Weihnachtsdomizil bei Johanna Lorz, wo es bestimmt viel zu quatschen gibt und neue Eindruecke und Erfahrungen auf mich warten..
Vielen Dank fuer die vielen lieben Weihnachtsgruesse. Ich werde endlich mal wieder einen drauf machen, heftig einen heben gehoert in Peru zum Weihnachtsritual, und unter dem imaginaeren Christbaum an euch denken..
Feliz Navidad!
fotos.web.de/rainerroundtheworld/Peru_Inka_Trail_Machu_Picchu
Ein Vorbereitungstreffen (Briefing) am Vorabend um 19h diente zum Kennenlernen der Gruppe und Besprechung des Ablaufs der 4-taegigen Tour. Die Gruppe besteht aus 11 Teilnehmern aus England, Irland und Australien (4 Frauen und 7 Maenner). Zudem 1 Tourleiter mit Begleiter, 1 Koch und 9 Traeger fuer Zelte, Geschirr, Essen etc., die auch bei der Zubereitung des Essens behilflich sind.
Vom 19.-23. Dez.. hatte ich mir also diese lang ersehnte Tour vorgenommen, die aufgrund der Laenge von ca. 43 km, die Hoehenunterschiede von 1.500m beginnend bei 2.700m ueber dem Meeresspiegel durchaus eine bestimmte Fitness erfordert. Letzte Woche hatte ich mir bei einer 3-Tagestour im Colca Valley beim Fussballspielen ohne Schuhe eine Verletzung am Fuss zugezogen, da ich einen spitzen Stein, der mit Gras bewachsen war, heftig getreten habe. Mit bestimmten Desinfektionsmitteln und Pflaster machte ich mich dann auf den Weg.
Der Montag begann um 4:30h mit Aufstehen, duschen und Pflege des geschundenen Fusses. Um 5h wurden wir im Hostel Loki abgeholt und fuhren mit einem Kleinbus los. Gegen 8h gab es endlich Fruehstueck. Vor dem Restaurant verkauften Frauen Koka-Blaetter, Wanderstoecke aus Bambus uvm.
Nach den letzten Vorbereitungen wie z.B. Sonnencreme auftragen, Wasser einkaufen, ging es dann gegen 9:30h zur Kontrollstation mit Original Reisepass, da niemand ohne Reisefuehrer diese Wanderung im schwierigen Gelaende durchfuehren darf. Bei schoenem Wetter spazierten wir am 1. Tag ca. 11 km mit laengeren steilen Passagen, die bei Sonnenschein einen maechtig ins Schwitzen brachten. Eine laengere Pause mit Erklaerung der Inka-Kultur und deren strategischen Versorgungswegen sowie eine ausgiebige Mittagspause mit hervorragenden Essen liessen die Anstrengungen der Tour schnell vergessen.
Um 16h kamen wir endlich am Camp an, was fuer mich ein 1-Mann-.Zelt bereit hielt. Ohne Strom, Duschen und Wasser, eben ein spatanisches Zeltlager, war der Fokus auf die schoene Umgebung gerichtet. Wie in den folgenden Tagen ueblich, gab es um 16h Tee, Popcorn und Kekse und um 19h leckeres Abendessen. Nach dem langen Tag machten wir uns schon frueh mit Taschenlampen auf in unsere Zelte mit Schlafsaecken, denn bei einer Nachttemperatur von 4 C muss man sich gut einpacken. Bewundernswert war der klare Stenenhimmel, der zum Greifen nah schien.
Am naechsten Morgen wurde ich um 6h geweckt mit warmen Wasser, Seite, Handtuch am Zelt sowie Koka-Tee mit frischen Blaettern. Das Fruehstuck mit Obstsalat, Pancakes etc. schmeckte lecker. Gegen 7:30h war Aufbruch von unserem Camp in Hoehe von 3.300m auf unser Etappenziel von 4.200m – also kein Kindergeburtstag! Die strammen, steilen Steigungen bestanden meistens aus steinigen Stufen, wo ich bei guten Klima (ohne Sonne) natuerlich extrem schweisstreibend, etwas nach Luft jappsend, bereits nach 3 Std. die Herausforderung bestanden habe. Endlich konnten wir uns auf dem Gipfel einen Snack goennen und eine laengere Rast machen. Die Landschaft und Ausblick war sehr schoen, aber nicht spektakulaer.
Danach ging es dann ca. 300m abwaerts, wo sich mein Stock als gute Hilfe erwies. Mit Urbano, unser zweiter Guide, habe ich mich ueber Traditionen, Religion und Trend der Jugendlichen in Peru unterhalten. Familien auf dem Land haben oft 5-8 Kinder, in der Stadt allerdings nur 2-3, wegen den teuren Lebensbedingungen. Die Inka-Religion laesst sich mit der kath. Kirche vereinen, zumindest wird dies in Peru oft so praktiziert.. Urbano betet vor jedem Trail besonders, dass alles gut geht. Wenn jemand in der Familie stirbt, wird er manchmal neben einem Baum beerdigt, der das Leben und die Kraefte vom Toten aufnimmt und somit in seiner ganzen Pracht vereint (mit anderen verstorbenen Familienmitgliedern) und praesentiert. Kinder haben heutzutage in Peru weniger Respekt vor den Erwachsenen und pflegen kaum den Glauben. Die Hauptursache hierfuer sieht Urbano im extremen Fernsehkonsum und zunehmenden PC-Spielen. Viele Kinder spielen zuwenig draussen und werden zunehmend von den Eltern schlecht erzogen. Eine Tendenz, die in Europa schon weiter verbreitet ist..
Nach der harten Tour ging es 2 Frauen nicht so gut, die sich aber nach laengerer Pause doch auf den Weg machten. Bei Nieselregen ging es 2 Std. lang rauf und runter bis zum naechsten Camp. Zum Abendessen wurde Shean zum 27. Geburtstag mit einer Torte ueberrascht, welche vom Koch mit den bescheidenen Mitteln in den Bergen zauberhaft und lecker zubereitet wurde.
Die Stimmung in der Gruppe war sehr gut und das Abendliche Kartenspiel “Arsehole” und “Shithead” mit warmen Rotwein und einigem Rum war nach vielem Gegroele die beste Vorbereitung auf die kaelteste Nacht in den Bergen (ca. 4 Grad).
Details zu den Wanderrouten, mit Erklaerungen der Einzelnen Inka-Staetten, haben andere Reisende schon vorbildlich zusammengestellt (da sich die Touren sehr aehneln) und sind einfach zu finden unter
http://www.astrosoft.de/peru/inka_trail.htm sowie Hinweise vom Tourveranstalter http://www.llamapath.com/incaconfort.htm
Ich moechte vielmehr zusammenfassen, dass die Geheimnisse (da vor allem keine schriftlichen Belege oder Zeichnungen aus deren Zeit existieren) der Inka sehr interessant sind und es mir viel Spass bereitete, mehr ueber die Zeromonien fuer die Mutter Erde, Sonne und Wasser zu lernen. Beim Begehen dieser "Heiligen" Staetten wirkt vieles sehr spannend und exotisch.
Die Traeger ueberholten uns staendig mit ihren bis zu 25 kg Gepaeck (ich schleppte 9 kg) quasi im Laufschritt, was mich immer wieder zum Staunen brachte. Ein fettes Trinkgeld (50 Solas) war fuer uns alle obligatorisch.
Am 4. Tag standen wir um 4 Uhr auf, damit wir um 6 Uhr am Sonnentor einen besonders schoenen Blick auf unser Ziel Machu Picchu bekommen koennen. Allerdings war es regnerisch und neblig (MISTI), sodass wir nur eine weisse Bruehe sahen. Kaum enttaeuscht von der verpassten Gelegenheit, ein "typisches Machu Picchu Foto" machen zu koennen, kam ich ins Gespraech mit einem Argentinier, der sich bei EMC beworben hat und es stellte sich heraus, dass er mit peruanischen Freunden auf einer Party bei der Familie des bayr. Fussballspielers Pizarro war.
Da sich das Wetter in den Bergen staendig aendert, hatten wir auch Glueck und es wurde nach 2 Std. wunderbar sonnig. Der erste klare Blick zu den Ruinen des Machu Picchu in herrlicher, gruener Berglandschaft war dann auf Besinnung der anstrengenden, langen Tour und die historischen Hinweise auf die Inkas einfach wundervoll. Gleich wurde uns entlang den Ruinen, welche zu 80% wiedererbaut wurden, vieles aus der Zeit der Inkas erzaehlt. Dabei ist eine seperate, kleine Toilette der "eindeutigste" Hinweis auf das Leben eines Inka in dieser Staette (s. Foto)! Es wurde auch Meerschweinchen geopfert, die heutzutage in Peru eine Delikatesse sind.
Der atemberaubende Blick vom Sonnentor war uns nicht gegoennt, also machten wir uns zum alternativen, genialen Aussichtspunkt auf den Berg Waynapicchu auf. Wir haetten den Gipfel nach 45 min. erreicht, wenn uns nicht ploetzlich unser Reiseleiter auf halber Strecke gestoppt haette. Leider hatte er die Info erhalten, dass unser Zug statt um 15:30h bereits um 13h faehrt. Wir mussten extrem rennen, um den Bus zu erreichen, der uns zum Bahnhof brachte. Der Aerger und die Enttaeuschung ueber die verpasste 2. Chance und die miese Kommunikation bzw. schlechte Organisation war allen ins Gesicht geschrieben ;-(
Auf der Busfahrt riefen uns mehrmals kleine Jungs in roten, indianischen Gewaendern "Adios" zu. Spaeter stieg dann einer von ihnen in den Bus und freute sich ueber etwas Kleingeld - gute und erfolgreiche Idee! Etwas Verwirrung am Bahnhof, nachdem die Tickets nicht auffindbar waren, loeste sich nach einer halben Stunde. Ein Ticket kostet $ 35! und war nicht mehr kurzfristig umbuchbar. Auf der Heimfahrt nach Cusco machten wir uns Notizen, was alles schief gelaufen ist und erwarteten vom Veranstalter eine Rueckerstattung - neben dem verpassten Ausblick auf den Machu Picchu, was fuer viele das Highlight der gesamten Reise ist, gab es noch einige weiche Argumente.. Nach fast zweistuendigen Schilderungen im Reisebuero, Wartezeiten, Internetchat und Telefonaten der Inhaberin (welche sich gerade in England befindet) mit Kelly (eine Teilnehmerin aus Australien), war nach interessanten und spannenden Verhandlungen wurden tatsaechtlich fuer jeden $ 100 sofort in bar erstattet. Manche Hinweise, dass wir diesen schlechten Service des Veranstalters lokal in Hostels und im internat. Reisefuehrer Lonely Planet publik machen, waren sicherlich weitere gute Argumente.
Der Mythos Inka Trail an sich ist fuer Trekker oder erfahrene Backpacker wegen der schoenen, aber nicht spektakulaeren Landschaft, geringen Wildlife, maessigen Flora und der natuerlich notwendigen, steinigen Pfade nur bedingt empfehlenswert. Wegen Erdrutschen und weichem Boden wurden die Wege mit grossen Steinen prepariert und sind sehr bucklig. Mein Blick richtete sich staendig auf den naechsten Stein, anstatt mehr von der Umgebung wahr zu nehmen - meinen Begleitern ging es ebenso. Natuerlich machten wir haeufig Pausen und schoene Ausblicke blieben uns nicht verborgen, aber die Konzentration war eben doch eher einseitig gerichtet.
Nach so vielen Erlebnissen goenne ich mir und meinen pflegebeduerftigen Fuessen jetzt einige Tage Entspannung, trotz Weiterreise mit einem Nachtbus nach Nasca zu meinem Weihnachtsdomizil bei Johanna Lorz, wo es bestimmt viel zu quatschen gibt und neue Eindruecke und Erfahrungen auf mich warten..
Vielen Dank fuer die vielen lieben Weihnachtsgruesse. Ich werde endlich mal wieder einen drauf machen, heftig einen heben gehoert in Peru zum Weihnachtsritual, und unter dem imaginaeren Christbaum an euch denken..
Feliz Navidad!
fotos.web.de/rainerroundtheworld/Peru_Inka_Trail_Machu_Picchu
Friday, December 16, 2005
Saturday, December 10, 2005
Bolivien - eigenartige Wesen gibt es dort..
..
Diesmal moechte ich nur die Fotos sprechen lassen, denn Worte sagen manchmal nicht genug aus. Ich moechte nur darauf hinweisen, dass wir in einem Jeep 3 Tage auf einem riesigen Salzsee, Geysiere, Lagunen mit hunderten von Flamingos auf ca. 5.000m Hoehe im Naturpark Salar de Uyuni in Bolivien unterwegs waren.
Mittlerweile bin ich in Peru und habe vor Weihnachten noch den INKA TRAIL zum Machu Picchu geplant. Falls alles weiterhin so gut laeuft wie bisher und das Wetter mitspielt, werde ich mir diesen "Stress" auf 5.300m Hoehe antun.
Danach werde ich mich auf Weihnachten einstimmen und mich von den lokalen Braeuchen begeistern lassen.
Ich wuensche allen auf diesem Wege eine glueckliche und froehliche Weihnachtszeit mit der Besinnung auf das Wesentliche, was die Weihnachtsbotschaft ausmacht.
Berichte ueber die Tour in Bolivien gibt es z.B. auch unter http://www.traveltheglobe.net/Suedamerika/Bolivien/Bolivien%20txt%20a10.htm
Irgendwie ist hier die Luft sehr duenn und nach manchen Trekkingtouren ist mir auch nicht nach langen Reiseberichten. Ich entspanne jetzt erstmal und wuensche euch viel Spass mit den Fotos..
fotos.web.de/rainerroundtheworld/Bolivien
Diesmal moechte ich nur die Fotos sprechen lassen, denn Worte sagen manchmal nicht genug aus. Ich moechte nur darauf hinweisen, dass wir in einem Jeep 3 Tage auf einem riesigen Salzsee, Geysiere, Lagunen mit hunderten von Flamingos auf ca. 5.000m Hoehe im Naturpark Salar de Uyuni in Bolivien unterwegs waren.Mittlerweile bin ich in Peru und habe vor Weihnachten noch den INKA TRAIL zum Machu Picchu geplant. Falls alles weiterhin so gut laeuft wie bisher und das Wetter mitspielt, werde ich mir diesen "Stress" auf 5.300m Hoehe antun.
Danach werde ich mich auf Weihnachten einstimmen und mich von den lokalen Braeuchen begeistern lassen.
Ich wuensche allen auf diesem Wege eine glueckliche und froehliche Weihnachtszeit mit der Besinnung auf das Wesentliche, was die Weihnachtsbotschaft ausmacht.
Berichte ueber die Tour in Bolivien gibt es z.B. auch unter http://www.traveltheglobe.net/Suedamerika/Bolivien/Bolivien%20txt%20a10.htm
Irgendwie ist hier die Luft sehr duenn und nach manchen Trekkingtouren ist mir auch nicht nach langen Reiseberichten. Ich entspanne jetzt erstmal und wuensche euch viel Spass mit den Fotos..
fotos.web.de/rainerroundtheworld/Bolivien
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